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coming from -> vor dem Grill, Seite 1
Serenas Worte klangen für mich unglaublich. Sie erzählte eine Vision gehabt zu haben, in welcher ihre Schwester ihr eine eindeutige Nachricht übermitteln wollte: wir sollten auf jeden Fall zusammen bleiben; unsere Begegnung wäre kein Zufall … dieses Gefühl hatte mich innerhalb der vergangenen Stunden ebenfalls überkommen. Daher durchtrieben mich bei Serenas verblüffender Erzählung schaudernde Gefühle.
Wie konnte es überhaupt möglich sein, dass Serenas verloren geglaubte Schwester Kontakt zu ihr aufnahm? Vielleicht war ja niemand vollkommen verloren. Ich fragte mich wirklich brennend, um welchen Ort es sich handelte, von dem aus Serenas Schwester die Verbindung hergestellt hatte. Doch womöglich hatten wir bald die unfassbare Chance, mehr über das Schicksal der Geister zu erfahren.
Serena war unglaublich aufgewühlt von ihrem frischen Erlebnis und drängte beinahe schon panisch danach, dass wir uns auf den Weg machten – zu ihr nach Hause. Doch womit rechnete sie? Dass ihre Schwester womöglich dort auftauchte? Denn dies war ja immerhin der Ort, an welchem sie gestorben war, also wo sonst sollte das sein. Eine wirkliche Erklärung dafür, was hier los war, fand ich natürlich nicht einmal ansatzweise. Doch mein Gefühl verriet mir, dass etwas Brachiales bevorstand. Daher ließ ich mich kurzerhand von ihrem strebsamen Eifer anstecken und folgte neben Declan hergleitend ihren schnellen Schritten ohne Widerworte.
In diesem Moment fing ich seinen so unglaublich zärtlichen Blick auf, während er mir sagte, dass wir das alles schon meistern würden. Ob er überhaupt ahnen konnte, wie viel mir seine ganze Wesensart bereits jetzt schon bedeutete? Meine Augen funkelten ihm zur alleinigen Antwort voller Herzenswärme entgegen – während sich nun zum ersten Mal ihm gegenüber deutlichste Hinneigung zaghaft hervor tat … in diesem Moment glaubte ich zu fühlen, dass da tatsächlich etwas zwischen uns war. Irgendwie. Es dauerte ungewöhnlich lange, bis ich meinen nachdenklich sanften Blick von ihm losreißen konnte. Er verlieh mir das Gefühl, kämpfen zu können.
„Serena, glaubst du wirklich, dass sie ein weiteres Mal zu dir Kontakt aufnehmen kann?“, wollte ich nach einer Weile von ihrem Hinterkopf wissen und schmunzelte. Es dauerte nicht lange, lediglich ein paar Minuten, bis wir das damalige Familienhaus von Serena, ihren Eltern und ihrer mysteriösen Schwester erreichten. Mit großen Augen scannte ich das gar nicht mal so bescheidene Haus mit meinen Blicken, als wir drei davor zum Stehen kamen und darauf warteten, dass Serena reagierte. Was würde die Nacht noch bringen …?



Die Tatsache, das meine verloren geglaubte Schwester offenbar nicht verloren war, ließ mein altes ich mehr und mehr durchdringen. Ich lief und lief, begleitet von Hoffnung, in der sich meine Gedanken bereits verloren hatten, sie wieder zu finden. Was wäre wenn?.... All meine Fragen fingen mit diesen 3 Worten an, doch waren es nur Vermutungen mit denen man diese beantworten konnte. Vor dem Haus angekommen, konnte man regelrecht nachempfinden wie die Eiszeit wohl gewesen sein musste. Es war Hochsommer, doch waren es rund um das Haus empfundene -40°C. Was war hier nur los, ich fand keine logische Antwort auf diese Frage und noch weniger verstand ich warum es plötzlich zu schneien anfing. Panisch drehte ich mich nach den anderen um, sah allerdings nur meine Schwester. Sie drehte sich zu mir und lief auf mich zu als wäre nichts. Spielst du mit uns, fragte sie mich. Doch was sollte ich mit wem spielen? Bevor ich sie fragen konnte, verblasste ihre Erscheinung. Was ich nun sah machte mir auf dramatische art und weise angst. Er stand in leib und "Seelen" vor mir, so wie ich ihn mir immer vorgestellt hatte. Total verwirrt von den Ereignissen und starr vor Angst, sah ich ihm tief in die Augen. Sie war da, sie war in seinen Augen, dennoch stand ich einfach da, bis er mit all den Seelen auf mich hinab sah und mir zu verstehen gab das dies SEIN spiel sei.

Mein Blick ruhte rätselnd auf Serena, bis ich erschrocken anhand ihrer leeren Augen erkannte, dass sie der Realität ein weiteres Mal entglitten war. Sie bewegte sich nicht um den Hauch eines Zentimeters, sie schien in ihrer Haltung wie vereist, doch war da etwas, was diesen Moment von dem ersten Trancezustand, den sie in unserer Gegenwart durchlebt hatte, deutlich unterschied. So schleierhaft, wie ihre Unfähigkeit sich zu bewegen die Situation von außen auch erscheinen ließ, umso vielsagender war jedoch der Ausdruck in ihren Augen ... ihre Augen, sie schrien. Voller Entsetzen, voller Hilflosigkeit.
“Declan, sie hat höllische Angst!“, schrie ich alarmiert auf und tauschte mit ihm einen von Skepsis, Angst und Not geprägten Blick. “Wenn ich in ihren Körper gehe, kann ich vielleicht das sehen, was sie sieht - und ihr irgendwie helfen ...“ Meiner zittrigen Stimme war nur zu gut anzumerken, dass es mir entsetzlich davor graute, dem, was in ihr diese quälende Panik entfacht hatte, selbst von Angesicht zu Angesicht gegenüber zu stehen. Doch sah ich mich dazu gezwungen, denn mit jeder Sekunde wuchs die Angst um Serena drastisch ...
Ich warf Declan einen gefasst-schwächelnden Blick zu, der in etwa so viel bedeutete wie: Pass auf dich auf, wenn das Schlimmste geschieht. Und in der darauffolgenden Sekunde glitt ich ganz nach dem Motto 'Augen zu und durch' in Serenas Körper hinüber, womit ich für Declan schlichtweg in ihr verschwunden war.
Ich wagte es noch nicht, das Sehen durch Serenas Augen zuzulassen. Zunächst wurde ich von einer unerträglichen Kälte eingenommen - Ich konnte Declans Aura nicht länger um mich herum spüren, was mir nicht nur einen gnadenlosen Schrecken, sondern einen tiefen Messerstich versetzte. Ich fühlte mich so unfassbar allein und ausgeliefert, in dieser Sekunde von ihm getrennt zu sein - Schnee, welcher auf Serenas Haut herab rieselte und dort unmittelbar schmolz ... weshalb schneite es? - ein bestialisch verzerrtes und schadenfrohes Gelächter, welches ganz offenbar von einer Kreatur stammte, welche mir um Haaresbreite gegenüber stand. Ich fühlte mich so elendig klein, so zerbrechlich und schutzlos - und dennoch brachte ich nun den erkämpften Mut auf, ihn durch Serenas Augen hindurch anzusehen.
Alleine sein Anblick hatte die Macht, einem sofortig das Blut in den Adern gefrieren zu lassen. Er war etwas von unvergleichlicher Unbeschreiblichkeit. Etwas, das weder an einen Menschen, noch an jegliches andere Lebewesen auf unserem Planeten erinnerte. Ich kannte nicht die Wörter, die ihn beschrieben - denn wie solle das auch möglich sein, wie solle es Worte für etwas geben, was Menschenaugen noch nie gekannt hatten?
Ich konnte nicht ahnen, ob er spürte, dass eine fremde Seele in diesem Moment von Serena Besitz ergriffen hatte. Daher benutzte ich Serenas Lippen, um durch ihre Stimme an das abnorme Wesen zu sprechen: “Lass deine Spielchen sein und teile mir mit, was du bist und was du von mir willst!“
Seine unmenschliche Stimme, die zerreibend war wie das Geräusch von kratzenden Nägeln auf einer Tafel, sollte mir doch tatsächlich eine recht zufrieden stellende Antwort darauf bieten: “Xaros - Todesgott ...“



Nun stand ich da, nicht in der Lage irgendetwas zu tun, außer zu denken und meine Gedanken kreisten gerade nur um das teufelartige Wesen welches vor mir stand. Er war so groß, das nicht einmal 3 Wolkenkratzer an ihn heran gekommen wären. Haut war nicht Vorhanden, eher ein außerirdisches Skelett, düster, total dunkel. Die Augen groß, fast niedlich, wäre da nicht das leere und tiefe nichts, doch egal mit welchen Worten ich es versuchte, er ließ sich nicht beschreiben. Minute für Minute wurde meine Angst größer und dann....Spürte ich diese leere, es war als wäre ich in meinen Kopf verbannt worden, meine Gedanken, waren nun Bilder und ich hörte meine Stimme, doch wer Sprach da? Weit und breit sah man nur diese ewige Schneelandschaft, gemischt mit dem mysteriösen Himmel, der vor allem Dunkel erschien, doch nicht von dieser Erde kam. Hier war niemand! Aber wer sprach da, mit meiner Stimme? "Hallo, wer ist da",schrie ich verzweifelt. Doch es erschien zwecklos, man konnte mich ja nicht einmal hören. Das allerdings konnte ich, Hören. Und was ich gerade hörte verwirrte mich, das für mich teufelartige Wesen, nannte sich Todesgott? Nun verstand ich nichts mehr, ein Vampir, ein Geist und von mir aus auch ein Werwolf, aber ein Todesgott?! Wo war ich hier in einer Mysteryserie? Ich war total überfordert, doch sprach der mir angsteinflößende weiter und das was er sagte, wurde von Wort zu Wort interessanter. "Hallo kleiner Geist, das gehört sich aber gar nicht, in Körper anderer zu springen",hörte ich ihn mit einem kranken Lachen sagen, während er sich zu meinem unkontrollierten Körper herunter begab. "Ich bin hier, wie sagt man bei euch, der Chef. Wir sind eine Mächtige Spezies, oder DIE MÄCHTIGE Spezies. Wir entscheiden, wann, warum, wie ihr Sterbt und was danach mit euch geschieht. OH, das dürfte das Arme Geister Mädchen interessieren. Bring sie mir, ohne das du in ihrem Körper steckst und du bekommst deine antworten", lachte er weiterhin Krank.

Wer glaubte der Abend wäre bald vorbei, der hätte an diesem Abend komplett falsch gelegen. Obwohl einfach schon unfassbar viel an diesem Abend passiert war, schien es kein Ende zu nehmen. Und genau das beunruhigte Declan innerlich, was er aber so gut wie es ging, versuchte sich nicht anmerken zu lassen. Obwohl er ein ziemlich mutiger Typ war, schien es hier es doch um höhere Mächte zu gehen, von denen er keinen blassen Schimmer hatte. Dabei war er schon ein Hybrid und somit ein ziemlich starker Mann, aber was an diesem Abend passierte und noch passieren sollte, durfte man keineswegs unterschätzen. Niemand konnte auch nur nochr raten, was noch passieren würde und somit machte sich Declam mittlerweile auf alles gefasst. Und dieses Alles machte ihm das erste Mal Angst. Dabei schien er nur eine Nebenrolle zu sein und vielmehr Serena und Asuna, waren die, um die es sich zu sorgen galt. Wie sollte Declan das nur schaffen? War es Zufall das er hier mit reingerutscht war. Oder wie sollte es ihm möglich sein 2 Existenzen zu beschützen vor etwas, was ihm zuvor nicht existent galt. Doch bevor Declan mehr darüber nachdenken konnte, was sicher auch ganz gut so war, war er mitsamt Asuna und Serna bei dem Haus des Vampirs angelangt, die es sehr eilig gehabt hatte und so war es gar nicht so einfach gewesen ihr zu folgen. Es war wirklich eine dramtaische und spannende Geschichte mit ihrer Schwester und als Buch hätte Declan sicher gefallen daran gefunden, aber langsam wurde es ihm doch zu unheimlich. Unheimlich nicht im Sinne von Angst, sondern vielmehr die Grausamkeit die damit in Verbundenheit stand und tatsächlich real war. Der Hybrid war ganz und gar auf das Haus fixiert um jedes kleine Detail zu suchen, was von Wichtigkeit sein könnte und bemerkte so gar nicht, dass Serena wieder in eine andere Welt eintauchte. Erst der Schrei von dem lieblichen Geist, den Declan um alles in der Welt beschützen wollte, aber sicher beinahe machtlos war, lenkte seine Aufmerksamkeit wieder auf die beiden - besonders auf Serena, die wie erstarrt war. Declan erinnerte sich daran, so etwas schon mal gesehen zu haben, und doch war er völlig überfordert mit der Situation. Eigentlich war er ein ruhiger und gelassener Typ, aber vermutlich war es Asuna, die ihn doch ein wenig zittern ließen. Diese nämlich hatte nämlich einen Plan gefasst und war schon in Serenas Körper entflohen. Sie war klug gewesen, denn die Idee war gut, aber Declan sorgte sich einfach zu sehr um sie. Denn in dieser kurzen Zeit, wo er sie kannte, war sie doch so bedeutend für ihn gewesen und er fühlte sich schlecht, selbst nicht die Person sein zu können, die etwas ausrichten konnte. Was sollte er jetzt nur tun? Asuna war nicht mehr zu sehen und was war mit Serena. Sie stand einfach weiterhin staturmäßig dar und war wahrscheinlich von 2 Seelen besetzt, was ein wirklich komischer Gedanke war. Doch was konnte er nun machen? Wie sollte er helfen? Der einzige schwache Versuch, der ihm in den Sinn kam, war der an Serena zu rütteln und sie anzuschreien, um sie irgendwie aus den Fängen, wo auch immer sie war, herauszuholen. Aber selbst ein Kind, konnte wissen, dass dies nichts bringen würde. Und so stand er da. Das erste mal wirklich hilflos. Es musste doch eine Möglichkeit ebenfalls mit in diese unbekannte Welt zu treten. ..



Ich konnte nicht fassen, was mir dieses Geschöpf über sich und seine Art erzählte. Todesgötter? Noch nie zuvor hatte ich die Existenz derartiger Kreaturen in Erwägung gezogen. Also lag das Wertvollste, was man auf der Welt hatte - sein Leben - ganz alleine in den Händen eines solchen Wesens, wie es im jetzigen Augenblick vor mir stand? Im ersten Augenblick verschlug es mir die Sprache. Es war der Tod, dem ich nun in seine leuchtend roten Augen sah. Ein frostiger Schauder durchzog meine Seele, während ich mir dessen bewusst wurde. Die Ehrfurcht, die ich in diesem Moment empfand, war grenzenlos.
Und bereits bevor Xaros, wie er sich vorstellte, darauf zu sprechen kam, blitzte in mir die Hoffnung auf, dass er womöglich in der Lage war, mich aus diesem peinigenden Zwischenspalt zwischen Leben und Tod zu befreien. Doch hörte ich da etwa richtig? Er wollte, dass ich Serena ihm im Gegenzug auslieferte? Das war trotz des ganzen Leids, welches ich zu ertragen gezwungen war, schlicht und ergreifend undenkbar.
Über diese Option dachte ich ohne eine Sekunde des Zögerns hinweg, um an der inneren Frage haften zu bleiben, was zur Hölle dieses scheinbar grenzenlos mächtige Geschöpf ausgerechnet von unserer Serena verlangte. “Darüber ließe sich reden - sofern du dich uns allen zeigst“, log ich gekonnt und verließ Serenas Körper, um nun unmittelbar neben Declans Körper zu erscheinen. Auf seinen fragenden Blick ergab sich mir nicht die Gelegenheit einer Antwort, denn da machte sich der Todesgott mit Namen Xaros bereits vor uns allen sichtbar. “Gestatten, das ist Xaros, ein Todesgott ...“, leitete ich Declan mit einem Tonfall in das Szenario ein, welcher darauf hindeuten ließ, dass meine eigenen Worte recht seltsam auf mich wirken mussten.
“Also schön, Xaros - ich würde vorher gerne erfahren, was du mit ihr vorhast. Und was genau springt dabei für mich heraus?“, forderte ich bemüht selbstsicher, ohne dabei einen konkreten Plan entwickelt zu haben - viel eher war dies ein Versuch, um Klarheit zu gewinnen ... und demnach hoffentlich handeln zu können!
Xaros' schrill-düstere Stimme erhob sich mit folgenden Worten: “Serena hat eine wichtige Aufgabe zu erfüllen, um ihr Schicksal zu bereinigen!“ Ich schmunzelte kurz über diese nichtssagenden Worte, ehe ich nachhakte: “Wenn du sie willst, weshalb nimmst du sie dir nicht einfach? Ich dachte, ihr Todesgötter seid die mächtigsten Wesen die existieren ... weshalb brauchst du erst mich, um sie dir aushändigen zu lassen?“ Das war mir wahrhaftig ein Rätsel.
Doch Xaros' Antwort sollte befriedigend sein: “Wir Todesgötter können nicht berühren, was unsterblich ist. Unsere Macht bezieht sich lediglich auf die Sterblichen. Auch meine dunklen Energien sind nicht in der Lage, Serena etwas anzuhaben. Sie ist ein schmutziger Blutsauger, ein Schmarotzer von Lebenszeit. Normalerweise war es meine Aufgabe sie zu töten, wenn ihr Tag gekommen war. Doch sie hat mich darum betrogen, indem sie ein Vampir wurde. Seit jeher bringt sie Ungleichgewicht in die Welt. Doch liegt es in der Natur eines Todesgotts, nicht zu ruhen, solange Ungleichgewicht besteht.“
Also schön und gut - Xaros hatte also offenbar etwas gegen Serenas Natur, da sie gegen seine Gesetze verstieß. Doch weshalb hatte er es dann ausgerechnet auf Serena abgesehen und nicht etwa auf Declan? Ich schloss recht schnell daraus, dass mir hier bloß die halbe Wahrheit erzählt wurde.
“Verrate mir, wie ich denn in der Lage sein soll, sie dir auszuhändigen?“, fragte ich vollkommen irritiert, während ich mich mit all meiner Konzentration bemühte, aus dem Ganzen schlau zu werden. Xaros lachte daraufhin ein humorloses und schrilles Lachen: “Dummes Blondchen, denk nach! Du hast eben bereits Kontrolle über sie genommen! Wenn du ihr mit ihren eigenen Händen das Herz heraus reißt, werde ich so großzügig sein und dir den Rest der Lebenszeit übertragen, die ihr eigentlich vom Zeitpunkt ihrer Verwandlung an als Mensch zugestanden hätte. Und glaub mir, als sterbliches Wesen hätte ihr ein langes und gesundes Leben offen gestanden. Da es keine Heilung für Vampirismus gibt, ist die Übertragung von ihrer Lebenszeit auf dich mit der Beendigung ihrer Existenz der einzige Weg, um das Gleichgewicht wieder herzustellen. Vor allem, da du - Asuna Westwood - vor Beendigung deiner Lebenszeit sterben musstest - daher konnte sich deine Seele nie von der Menschenwelt lösen ...“
Also ... also bedeutete das, dass ich nur dann lebendig werden konnte, wenn die Lebenszeit eines unrechtmäßig existierenden Wesens auf mich übertragen wurde? Mein Leben würde ich jederzeit wieder erlangen können, sobald ich ein übernatürliches Wesen töte, dessen natürliche Lebenszeit noch nicht abgelaufen war? Mir war nach weinen zumute ... wie weit musste ich mich verlieren, um wieder leben zu dürfen? Ich war keine Killerin ...
Xaros duldete also lediglich Lebewesen, die sterben würden. Doch Declan und Serena waren für ihn aufgrund ihrer Unsterblichkeit unantastbar. Melody hingegen, welche vermutlich von einem Todesgott entführt worden war, war lediglich eine Hexe gewesen - Hexen alterten und starben, daher konnte ihr der Todesgott durchaus etwas anhaben. Doch hätte er sie wahrscheinlich vor Ort und Stelle getötet - wenn ihre Zeit abgelaufen gewesen wäre. Daher glaubte ich in diesem Moment ziemlich sicher zu wissen, dass Serenas Schwester am Leben sein musste.
“Meine Zeit war noch nicht abgelaufen?“, fragte ich mit hauchzarter Stimme, während sich mein Blick in kummernder Nachdenklichkeit verlor. “Ja“, bekräftigte der Todesgott schrill, “dieser Mann war nicht als dein Ende vorher bestimmt. Nein, deine Kinder hätten dich im Krankenhaus beweinen müssen, nachdem der Krebs dich aufgefressen hat.“
Mich traf es natürlich enorm, das alles über mich zu erfahren. Nun hatte ich meine Antworten, wusste was ich zu tun hatte ... und trug das Gefühl der Ausweglosigkeit schwerer als noch nie zuvor in mir ... doch trug ich meinen inneren Schmerz nicht nach außen.
“Ist ja witzig, Xaros, du kannst also Declan und Serena ohnehin nichts anhaben und mich kannst du auch schlecht töten, da ich ohnehin nicht mehr lebe. Und eins kann ich dir verraten, deine Erpressung zieht nicht. Ich werde sie dir nie ausliefern - lieber versauere ich weitere hundert Jahre in Einsamkeit ...“, sprach ich mit fester Stimme, während für mich die gesamte Welt zusammen brach. Meinen Gedanken, dass er Serena aus einem zweiten Grund wollte, behielt ich vorerst für mich. Ich hatte ein ungutes Gefühl dabei, Xaros in meine Karten schauen zu lassen.
Xaros verstand das Kleingeschriebene meiner Aussage sehr deutlich: Merkst du nicht, dass du doch nicht so mächtig bist? Für mich bestand von nun an nicht länger die Notwendigkeit, so zu tun, als könnte er mich für seinen Plan gewinnen. Doch nun war es für ihn an der Zeit, seinen Ass im Ärmel zu offenbaren: “Ich kann zwar Serena nicht töten, das mag sein, allerdings ist ihre hübsche kleine Schwester in der Obhut meiner Artgenossen. Alles, was Serena tun muss, ist sterben - dann können nicht nur Melody, sondern auch du das Leben leben, das ihr verdient. Doch wie sagt man bei euch Menschen so schön? Ohne Fleiß, keinen Preis? Was heißt, wenn du sie nicht tötest, Asuna, wirst du auf ewig als Gefangene zwischen zwei Welten leben.“ Ein teuflisches Grinsen breitete sich über Xaros' gesamtes Gesicht aus, während seine unmenschlichen Augen nach ausgesprochenen Worten den Weg zu Serena fanden, welche nun wieder in der Lage war, eigenständig zu handeln ...
Xaros hatte also nicht nur gegen mich ein Druckmittel in der Hand, sondern auch gegen Serena. Sie sollte sich auf dem einzigen ihr möglichen Weg umbringen, um ihre Schwester zu befreien. Ich sollte sie töten, um ihre Lebenszeit zu erlangen. Hauptsache, eine von uns kam seinem Zweck zugute.
Ich widmete Declan einen tief besorgten, sowie ratlosen Blick.



Noch immer stand Declan wie angewurzelt auf seinem Platz und starrte auf das völlig eingefrorene Wesen, was eben noch die offene Serena gewesen war, die nun einiges zu ertragen hatte. Doch plötzlich sollte alles sehr schnell gehen und so starrte er nicht mehr plötzlich auf Serena, sondern blickte wieder in die Augen von Asuna, doch bevor er auch nur überhaupt reagieren konnte, stand ihm eine weitere unbeschreibliche Kreatur. Was war nur passiert? Wer war das? Fest stand aber, dass es sich um ein sehr mächtiges Monster handeln musste, der nichts Gutes im Sinn hatte. Noch immer konnte Declan sich nicht erklären was es nun auf sich hatte. Was wurde nur hier gespielt? So peinlich wie es vielleicht war, so war Declan doch sehr froh, dass nun Asuna einen großen Part einnahm und sich mit der schrecklichen Bestie beschäftigte und das ziemlich gut, wie Declan bemerkte und noch beeindruckender an dem Geist fand. Zumal er so endlich mehr ins Bilde gesetzt wurde und vielleicht auch endlich mal reagieren konnte. Man müsste meinen das die ersten Worte Asunas gegen Serena und Declan gerichtet gewesen seien, aber auch wenn Declan den Geist erst seit wenigen Stunden kannte, so wusste er, dass Asuna gerade mit dem Todesgott nur spielte und nicht ihr wahres Ich zeigte. Noch immer wusste Declan nicht wie er die Existenz dieser Kreatur einordnen sollte. Es gab genug Mythen über Todesgötter, aber noch nie hatte sich Declan ernsthaft damit beschäftigt und in der Schule lernte man sowas natürlich auch nicht. Nicht mal als Hybrid, wie er es war. Und doch stand so etwas plötzlich vor ihm und das war wirklich etwas, womit er am allerwenigsten gerechnet hätte. Declan beoabchtete gebannt das Szenario. So viel neues Wissen, so viele Erklärungen und auch er konnte sich nach einer Zeit, bevor es erwähnt wurde, zusammenreimen das auch Sernas Schwester so ihren Teil in dieser grausamen Geschichte fand. Doch während dieses große entscheidene Gespräch stattfand, fragte sich Declan noch immer, was er mit dieser ganzen Sachen zu tun hatte. Nicht das er nicht gerne helfen wollte, aber Asuna schien ohne hin ziemlich gut zurechtzukommen und vor allem was sollte er ausrichten? Was hatte Declan um nun Serenas Schwester zu retten und gleichzeitig Asuna als Geist zu befreien? Wie sollte er das nur anstellen? Er wusste, dass es nicht unmöglich war, aber eine Lösung kaum ihm bedauerlicherweise ebenso wenig in den Sinn. Das gerade in diesem Moment Asuna ihm einen besorgten Blick zuwandte, setzte Declan dann doch mehr unter Druck, als er je geahnt hatte. Doch auch er wollte sich nicht als Schwächlich darstellen und stellte sich gegenüber von dem Todesgott und sah ihn direkt an, wohin auch immer es war, da alles an ihm kaum deutbar war. "Nun, Xaros. Was habe ich damit zu tun? Was erhoffst du von uns allen?", fragte Declan mit einem sehr sicheren Ton in seiner Stimme. Wenn Xaros sich schon so übermäßig stark und klug darstellte, aber es nicht mal schaffte direkt an Serena zu kommen, dann sollte er es auch sein, der ihm klare Antworten gibt.



Wie eine Geistig verwirrte, kam ich mir vor, ich konnte meine Stimme hören doch waren es nicht meine Worte. Diese Worte kamen von einer starken Seele, die sich etwas traute und die kannte ich, es war Asuna. Was wollte sie in meinem Körper und vor allem hatte sie wirklich vor mich umzubringen. Das konnte, wollte ich nicht glauben, dazu wäre sie nicht Fähig. Ich spürte plötzlich diese Kälte und konnte mich weit entfernt von den anderen wieder finden. Xaros sah ich noch immer und sie schienen über etwas zu reden, nur über was konnte ich nicht entziffern, dazu war ich zu schwach. Nicht einmal aufstehen konnte ich. Das nächste was ich mitbekam, war sein verschwinden, er war weg und sie auch. Die Verzweiflung, sah man trotz meiner geschwächten Seele in meinen Augen. Wer war er denn nun, woher kam er und was hatte er mit meiner Schwester vor. Immer wieder schien mein Herz sich von selbst raus zu reißen, der erneute Verlust meiner Schwester raubte mir etwas, das letzte bisschen kraft. Das bisschen, das meine Beine zum stehen und mein Hirn zum denken brauchte, kaum ansprechbar hatte ich das Gefühl wahnsinnig zu werden. Vielleicht sollte Asuna mich wirklich töten, so hatten alle etwas davon, ich würde endlich erlöst von meinem leid, Asuna könnte ihr wohl verdientes Leben führen und Declan könnte die liebe seines Lebens endlich berühren.

“Mir steht nicht wirklich der Sinn nach Plaudereien, daher fasse ich es kurz“, überging Xaros kurzerhand Declans Frage, “ich gebe euch 3 Tage, um darüber zu beraten oder aber auch jeder einzeln zu entscheiden. Declan, auch du bist mit im Spiel. Lieferst du mir Serena aus, ist somit auch Asuna von ihrem Leid befreit und bekommt das Leben zurück, das ihr zusteht. Andernfalls wirst du niemals den Geschmack ihrer rosigen Lippen schmecken können. Wir Todesgötter verfügen über hellseherisches Wissen und ich weiß, dich verzehrt es nach ihr, nach der Frage wie es ist, sie zu berühren ...“
Ich konnte nicht fassen, was er da von sich gab. Ganz zu schweigen von der Tatsache, dass er nun auch auf Declan Druck auszuüben versuche - fühlte er sich tatsächlich dermaßen zu mir hingezogen? Hätte das im Bereich meiner Möglichkeiten gelegen, wäre ich nun wahrscheinlich augenblicklich rot angelaufen. Gleichzeitig verletzte mich die Vorstellung, welche Xaros in mir wiederrief ... es war ein unglaublich friedvoller und dennoch wild tobender Traum, von seinen männlichen Händen berührt zu werden ... seinen warmen Atem an meinen Lippen zu spüren, welchen er ausstieß, als er ganz allmählich zum Kuss ansetzte und somit mit jeder weiteren Berührung unserer Lippen die Puzzlestücke meines vor Einsamkeit gebrochenen Herzens liebevoll und behutsam zusammen fügte. Ich wollte nichts lieber, als diesen Traum unmittelbar und endgültig aus meinem Kopf zu verbannen. Der Gedanke, dass letzten Endes wahrscheinlich nicht ich diejenige sein würde, deren Körper er berührte, brachte mich beinahe zum Schreien.
Wieso, wieso verdammt, wollte ich ihn so sehr? Xaros traf bei mir auf einen extrem wunden Punkt - und scheinbar war das auch bei Declan der Fall. Ich traf seinen Blick lediglich für eine Sekunde mit einem Ausdruck von Zärtlichkeit und bitterer Traurigkeit. Wir durften nicht zulassen, dass dieses Monster uns mit dieser Vorstellung verführte, die vermutlich einfach nicht bestimmt war zu sein.
Wenn Xaros nun diese Fähigkeiten besaß, dann wusste er, dass diese Einsamkeit meine Seele bereits mit Krankheit verfaulte und dass ich kurz vor dem Zerbrechen stand. Mein Wille war tapfer und stark - doch meine Seele ... es fühlte sich an, als kam sie mir von Tag zu Tag immer mehr abhanden ...
“Hinzu kommt, dass ich eine ganz bedeutende Tatsache bislang verschwiegen habe. Da Asunas Zeit noch nicht abgelaufen war, haftet ihr Geist mit aller Kraft an der Erde, da er weder zum Leben fähig, noch zum Tode bestimmt, seinen Platz nicht findet. Doch die Erde ist der Ort, der den Lebenden gebührt. Ihr Geist wird nicht auf ewig an dieser Welt festhalten können - die Zeit wird ihn verblassen lassen und bis zu diesem Zeitpunkt hin werdet ihr von Tag zu Tag dabei zusehen können, wie auch Asunas Seele sich selbst von innen auffrisst. Die Asuna, wie ihr sie kennt, wird verschwunden sein, noch lange bevor ihr Geist sich tatsächlich im Nichts der Ewigkeit aufgelöst hat. Dieses unaufhaltsame Leid für jeden von euch könnt ihr umgehen - du, Declan, kannst dein Happy End mit der Prinzessin selbst ergreifen. Allerdings kannst auch du, Asuna, dir das nehmen, was dir rechtmäßig zusteht. Oder aber Serena opfert sich für das Wohl von Asuna, Declan und Melody. Doch falls nicht ... steht das Ende geschrieben.“
Jedes dieser grausamen Worte fühlte sich an wie der Stich von dutzenden Messern. Ich wusste, dass es bereits begonnen hatte. All die Monate, die ich seit meinem Todestag abgeschottet in Isolation hatte verbringen müssen, hatten mich immer mehr von mir selbst entfernt. Erst die Begegnung mit Declan - im Grunde bereits der erste Blick, den wir miteinander in der Bar ausgetauscht hatten, sowie das mit keinen Worten beschreibliche Glück darüber, endlich gesehen zu werden! - hatte den Hauch eines Gefühls von Leben in mir geweckt ... ich hatte angefangen, mich daran zu erinnern, wer auch nach Ende meines menschlichen Daseins noch immer in mir schlummerte. Er brachte mir dieses mittlerweile so unvertraut und fern gewesene menschliche Gefühl zurück, einen Mann zu begehren. Durch ihn konnte ich nach mir greifen ... er berührte das, was von mir noch übrig war, zutiefst - warf so gesehen einen Stein in das ruhende Gewässer, welches einst ein wild tobendes Meer gewesen war.
Doch spürte ich, wie der Tod meine Seele fraß, so wie er es zuvor mit meinem Körper getan hatte. Ich konnte nicht tot sein und mich fühlen wie eine Lebende. Ich war instabil und fürchtete mich vor dem Zeitpunkt, an dem alles auseinander brach ... der Moment in der Bar, als ich bereits für einen kurzen Moment Declan gegenüber mich selbst verloren hatte ... es war der Anfang vom Ende.
“Ich hab genug von deinen scheiß Psychospielen!!!“, ertönte der qualvolle Schrei meiner Seele und zerschnitt mit einer dermaßen ungeahnten Gewalt die Luft, dass es einem einen gewissen Schock versetzte. Es hatte sich ein solcher Ballast an Angst, Verzweiflung und Dunkelheit in mir angestaut, dass es die Grenze der Erträglichkeit allmählich überstieg ... meine Seele war ungefestigt - nicht nur das, sie trug Risse und Löcher in sich. Ich hielt dem ganzen Schmerz immer weniger stand ...
„Ich habe ohnehin alles gesagt. Trefft eure Wahl“, waren die unberührten Worte, mit denen sich Xaros nun in schwarzem Rauch auflöste.
Ich drohte unter dem Druck meiner Gefühle zu ersticken. Ich wollte am Liebsten flüchten ... in den Körper eines Menschen, der mich für ein paar Stunden von all dem Leid befreite ... doch ich wusste, was dann passierte. Dieser Vorgang, der sich zwar wie eine zuckersüße Erlösung anfühlte, beschleunigte den Vorgang des Auflösens drastisch und raubte einem für mehrere darauffolgende Tage den lodernden Funken, den wir als unsere Persönlichkeit bezeichneten. Doch konnte ich dem Druck überhaupt noch länger standhalten?



Ich spürte kaum einen Knochen, oder einen Muskel in meinem Köper, mein Herz erstickte förmlich vor Gefühlen und trotzdem sahen meine Augen diesen dunklen Schatten der nun ins Haus zischte. Was, wer verdammt war das, wie konnte er, sie nur auf die Idee kommen das Haus meiner Familie zu betreten. In mir machte sich ein Instinkt breit, ein Instinkt den ich verloren geglaubt hatte. Nichts wollte ich in dem Moment mehr als mein zuhause zu schützen, mein Beschützer Instinkt war geweckt, mein Adrenalin strömte nur so durch meinen Körper. Wie ein Blitz schoss ich in Vampirgeschwindigkeit vom Boden, in mein Haus. "Wer bist du, ich weiss das hier jemand ist ich habe dich gesehen", schrie ich wie eine Furie, total aggressiv durch das Haus. Was ich kaum beachtete, war die Tatsache, dass ich nun in dem Haus stand, in dem ich einst nicht nur meine Familie im Stich ließ, sondern auch die Liebe meines Lebens. All die Erinnerungen, raubten mir in diesem Moment zum zehnten mal an diesem Abend meine Komplette Kraft und auch von dem Adrenalin welches mich auf den Beinen hielt war nichts mehr zu spüren. Die Blider, die Gefühle, das Glück, mit der Serena die hier einmal mit ihren Eltern, ihrer Schwester und ihrem Freund wohnte, war kaum noch etwas übrig. Der Tatsache ins Auge zu sehen, ließ mich erneut zu Boden fallen. Nach meiner Verwandlung ließ ich hier alles zurück, über meine Familie wusste ich nun bescheid und mein Freund war wahrscheinlich seit langem tot, doch ich, ich war hier, nur war ich nicht mehr ich. Es verwirrte mich wie konnte ich nur mich selbst verlieren, wenn meine Eltern mich eines gelehrt hatte war es, sich nicht selbst zu verlieren und doch tat ich es, wie konnte ich nur. Wie wurde ich von dem starken selbstbewussten Mädchen, das für das kämpfte wovon sie überzeugt war, das für das Recht anderer kämpfte, zu dem schwachen unsicheren Mädchen werden welches kaum noch die Kraft hatte ihre Schwester Retten. Ich muss wohl ziemlich versunken sein, denn ich hätte ihn beinahe entwischen lassen. Er versuchte heraus zu zischen, genau in diesem Moment beschloss ich wohl wieder zu mir selbst zu finden, ich schoss vom Boden an seinen Hals und beinahe hätte ich zu gebissen, das hätte die alte Serena allerdings nie getan. "Also, was machst du hier, ich gebe dir fünf Minuten um mir einen sehr guten Grund zu nennen, anstonsten verabschiede dich von deinem hübschen Köpfchen", gab ich ihm klar zu verstehen, während ich ihn mit meinen Strahlenden Vampiraugen betrachtete.

Eine ganze Weile lang in der plötzlich beunruhigende Stille herrschte beobachtete Declan zur Abwechselung mal nicht nur Asuna sondern Serena, die schwach in sich gekehrt war. Bekam sie überhaupt etwas mit? Declan sah ihr an dass sie es wirklich versuchte, aber er verstand das dies unmöglich war. So viele schlechte Nachrichten die nun plötzlich über die beiden Mädchen hereinkam und was war mit ihm? Er stand teilnahmelos dabei. Wie sollte man auch reagieren, wenn der einen offenbart wurde das man sie töten sollte und ihre Schwester in Gefangenschaft war und der anderen, dass sie nur ihr Leben zurückbekommen würde, wenn sie zu einer Mörderin wurde. Was waren sie nur einem Scheusal begegnet. Etwas, dass Declan niemals hätte erahnen können, aber es war passiert. Und das einzige was Declan wollte war, die hübsche Asuna zu schützen. Allerdings wollte er das ebenso wenig auf Kosten anderer, in diesem Fall Serena, erledigen. Mitleidig sah Declan Serena an, die ebenso ein unschuldig war, wie der Geist. Auch wenn dieser Todesgott scheinbar komplett vom Gegenteil überzeugt war. Was würde wohl noch geschehen. Sein Blick wanderte wieder zu Asuna und dann zu Xaros, der plötzlich wieder das Wort erhob. Eigentlich hätte Declan sich schon diese Antwot denken können, die seinerseits ziemlich desinteressiert rüberkam. Declan konnte einfach nicht glauben, dass das schon alles sein sollte. Irgendwie hatte er das Gefühl, es gab da noch mehr. Noch so einiges .. Gleichzeitig hielt Declan den Todesgott ihm seinerseits nicht würdevoll, wenn dieser nicht mal eine direkte Antwort geben wollte, die er schuldig war. Declan hasste dieses Art von Wesen, die immer so auf wichtig taten, aber dem eigentlichen nicht standhalten konnten. Und so stieß nur der Abschaum, den Declan für diese Kreatur empfand. Als Xaros verkündete, dass sie 3 Tage Zeit hatten sich zu beraten, stieß der Hybrid einen kurzen verächtlichen Lacher aus. "3 Tages, soso. Was glaubst du sollte sich da verändern? Wir 3 stehen uns näher als du auch nur erahnen kannst.", entgegnete Declan Xaros mit einer gespielten Selbstsicherheit. Innerlich war leider aber auch er etwas zersplitten. Es stimmte, Asuna, Serena und er waren sich in dieser kurzen Zeit wirklich sehr nah geworden, aber unter solchen Umständen, konnte es wirklich halten? Declan musste es irgendwie versuchen, dass nichts sie trennen würde, wo die Gefahr groß war, dass es passieren würde. Zumal er gegenüber Asuna selbst ziemlich schwach war und die Gier zu groß war, sie berühren zu können. Leider war das zu offensichtlich, wie es schien, und auch Xaros schien von seiner Begierde zu wissen, Diese Drohung, die er in die Welt setzte, war unerhörlich. Wie konnte er es wagen? Das Band war noch zu dünn und so leicht zu durchreißen. Declan durchkam ein Schauder über sein Rücken. Ihm war das alles nicht geheuer. Dennoch schwor er sich, er würde sich nicht so leicht erpressen lassen. Er würde alles tun, was Asuna von ihm erwartete. Und diese war zum Glück, zumindest bisher noch, sich sicher niemals Serena auszuliefern und so würde auch er es nicht machen, da er so Asuna verletzen würde und das war das letzte was er wollte. Auch wenn er sie nicht berühren würde können. Gleichzeitig war er sich unsicher, wie er handeln würde, wenn Asuna aus Verzweiflung ihre Meinung ändern würde? Bisher konnte Declan sich das kaum vorstellen, aber was wenn unbemerkt Xaros weiterhin seine Hände im Spiel haben würde? Es konnte doch einfach nicht alles sein. Da fand Declan mit einem Mal plötzlich eine so Besondere Person und das sollte sie ihm nicht gehören? Was war nur schiefgelaufen. Er wollte sie so unbedingt, aber er durfte nicht alles dafür zahlen, so gerne er es auch tun würde. Wie kam es, dass sie ihn nur so schwach werden ließ? Das hatte er bisher noch nie so verspürt. Ihm überkam ein Gefühl, dass er sie unbedingt brauchte. Er wollte sie nicht mehr leiden sehen, aber was sollte er schon anrichten? Es schien als, als ob er es nur falsch machen konnte. Er versuchte sich aus Not einzurednen, dass es ohnehin nicht er war, der Asuna anzog, sondern es einfach nur seine Anwesenheit war, dass sie überhaupt endlich jemand sehen konnte. Dieser Gedanke machte es einfacher und unerträglicher zugleich. Die nächste Botschaft, die Xaros den dreien offenbarte, machte die Geschichte nicht gerade schöner. Nun würde Asuna auch noch sterben und das obwohl sie ein wundervolles Leben verdiente. Wie war das nur möglich? Wie sich diese Nachricht wohl für sie anfühlte? Das konnte wohl keiner erahnen. Ihm jedenfalls versetze das einen großen Stich ins Herz. Es bestand die Gefahr sie zu verlieren, dass konnte er nicht zulassen. Ihm musste endlich was einfallen, dass gelang ihm doch sonst auch immer .. Ein grausamer Gedanke durchkam Declan. Es war der Wunsch, dass sich Serena freiwllig opfern würde. Schnell verwarf er diesen Gedanken und empfand Abschaum für sich selbst. Wie konnte er auch nur daran denken? War es wirklich so besessen von der Schönheit namens Asuna. Was war nur ihn ihm gefahren. Natürlich wollte er Asuna irgendwie retten, aber dafür musste es andere Wege geben. Völlig in tiefen Gedanken verloren, schrie plötzlich Asuna auf, was keinen hätte mehr verwundern können. Bisher hatte sie sich so stark gegeben, aber Declan wusste, dass es unmöglich war, noch die Fassung zu erhalten, nach dem einen so viel Scheusal offenbart wurde. Xaros kümmerte das nur wenig und so verschwand er kurzerhand, ohne groß Asunas Qualen zu beachten. Declan selbst war froh, dass er endlich verschwunden war. Auch wenn er sich nicht wirklich sicher war, ob er sich nicht vielleicht doch irgendwo tummelte. Allerdings schien es so und so musste er darauf vertrauen, würde aber versuchen in den nächsten Tagen vorsichtig zu sein. Gerade wollte er zu Asuna ein Wort sagen, als plötzlich Serena hektisch ins Haus bewegte. Declan hatte gar nicht mehr auf sie geachtet gehabt und starrte ihr überrascht hinterher. Allerdings konnte er sich nicht um zwei gleichzeitig kümmern und so widmete er sich Asuna, die völlig zerstört schien. Hoffentlich konnte er sie irgendwie etwas besänftigen, ihr Hoffnung geben, auch wenn er dieser selbst ein wenig fremd geworden war. "Es wird alles gut. Jeder Feind hat Schwächen. WIr müssen sie nur finden.", versicherte Declan dem blondhaarigen Geist. Diese Worte kamen sehr selbstsicher rüber und waren es tatsächlich, denn daran glaubte er wirklich. Er wusste nur noch nicht, wie er sie herausfinden sollte. Gerade jetzt, wo er sie so leiden sah, wollte er sie spüren können und er verfluchte es wirklich, dass nicht zu können. Vielleicht würde auch sie seine nähe brauchen und es war denen einfach nicht möglich. "Ich werde nicht aufgeben.", versicherte er der jungen Schönheit und meinte es damit so ernst, wie er noch nie etwas ernst gemeint hatte. "Glaubst du, wir sollten ihr hinterher?", fragte er nun Asuna, um sie ein wenig abzulenken und deutete in Richtung des Hauses, wo Serna hin verschwunden war.



Ich war mehr als bloß erleichtert darüber, dass sich der Todesgott endlich aus dem Staub machte. Doch das Gefühl der puren Angst und der Wut gegen das Schicksal lösten sich nicht mit ihm in Rauch auf. Vergebens suchte ich in mir nach der Zuversicht, welche Declan scheinbar zu vermitteln versuchte. Doch bei der Suche stieß ich lediglich auf Leere. Lediglich mit beiläufigem Interesse - zu sehr war ich in meinem Käfig aus brodelnden Gefühlen gefangen - registrierte ich, dass Serena offenbar etwas aus dem Hausinneren vernommen hatte, welchem sie alarmiert folgte. Declan schlug vor, ihr dabei nach zu kommen. Doch mir war es schlichtweg egal - die Wut lähmte mich und blendete scheinbar alles andere aus. Mein Blick wirkte wie ganz fern und doch stach ein ganz gewisses bedrohliches Funkeln aus ihm heraus. “Ich kann mir nettere Beschäftigungen vorstellen, als jetzt Serenas Kindermädchen zu spielen“, gab ich ihm überraschend schneidend zur Antwort und klang dabei bemüht, nicht jede Sekunde von einem von elektrischer Spannung geladenen Tonfall in ein regelrechtes Schreien zu verfallen. Mir ging es furchtbar schlecht. Die Angst um meine Existenz überschlug sich und verwandelte sich in diesem Moment in meinen Hauptinstinkt. Schon zuvor hatte ich, allerdings nur für ein paar Sekunden, Delan gegenüber die Fassung verloren. Doch diesmal wusste ich, dass es entscheidend länger dauern würde, bis ich wieder zu mir fand. Alles, was in mir gerade eine Rolle spielte, war die kaum tragbare Wut über mein Schicksal, welche mich in diesem Moment veränderte. Welche dafür sorgte, dass ich mich auf nichts anderes mehr konzentrieren konnte als meine eigenen Begehren, welche sich dadurch noch um ein vielfaches verstärkten. Ich wollte mich wieder lebendig fühlen ... und ich würde es. Niemand konnte mich daran hindern und wer weiß, vielleicht spielte Sexyboy sogar mit? “Ich hoffe, der Mystic Grill hat noch geöffnet. Denn ich, ich brauche ... Entspannung“, sprach ich mit diabolischem Grinsen und widmete Declan ein mehr zwei- als eindeutiges Zwinkern. Ja, ich hatte einen Plan - oder vielmehr einen leitenden Drang. Ich war mir sicher, dass Declan mir alleine aufgrund seines Beschützerinstinktes mir gegenüber folgen würde - und dann konnte der Spaß losgehen! “Ich treffe dich beim Grill!“, waren die Worte, mit denen ich ihm sogleich das Wort abschnitt, sobald er seine so anziehenden Lippen zum Sprechen öffnete. Und in dieser Sekunde verschwand ich - um in der Bar auf mein spontanes Date zu warten ...
Tbc: Mystic Grill -> an den Tresen



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