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#1

an den Tresen

in Mystic Grill 11.02.2015 21:05
von Asuna Westwood • 55 Beiträge

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#2

RE: an den Tresen

in Mystic Grill 11.02.2015 21:24
von Asuna Westwood • 55 Beiträge

Und wieder einmal trieb ich mich in der Bar herum, um andere Menschen beim Gejammer über ihre Alltagssorgen zu belauschen oder Kerlen dabei zu zusehen, wie sie fremd flirteten - es hatte fast etwas von Fernsehen. Es war ein eher seltener Vorfall, dass ich mich aktiv - in der einzigen Form, wie es mir als Geist möglich war - am Leben der Lebenden beteiligte und mir für vorübergehende Zeit einen ihrer Körper zu eigen machte.
Nach dem, was letztes Mal daraufhin mit mir geschehen war, fürchtete ich mich gewissermaßen davor - das Gefühl, das ich in jenem darauffolgenden Moment durchlebt hatte, war unbeschreiblich gewesen. Ich hatte panische Angst gehabt, mich aus meinem Inneren heraus aufzulösen ... doch Gott sei Dank konnte ich das, was auch immer es war, hinter mir lassen.
So verlockend es auch schon immer war, in den Körper eines Menschen zu schlüpfen - meist hatte ich es aus Respekt vor meinem Nächsten unterlassen. Letzte Woche allerdings bekam ich hautnah mit, dass ein verheirateter Mann sich im Grill mit seiner Affäre traf - welche obendrein noch mit der unwissenden Ehegattin befreundet war. Nun gut, ich war kurzerhand in den Körper der kleinen Schlampe geschlüpft, hatte mich auf den Tresen herauf gerobbt, sämtliche Gläser herunter gekickt und durch den gesamten Laden geträllert, welch eine Hure ich doch bin.
Doch als die Reaktionen der anderen unangenehm wurde, verschwand ich natürlich aus ihrem Körper und überließ die beiden Lügner mit voller Schadenfreude ihrer Scham. Daraufhin hatte ich sie beide nicht mehr hier gesehen.
Das Gefühl, einen Körper zu besitzen, zu leben - es war eine verhängnisvolle Versuchung, die mir oftmals keine Ruhe ließ. Allmählich fürchtete ich mich vor mir selbst - fürchtete mich davor, in den Körper einer Frau zu schlüpfen und einfach nur ... geliebt zu werden.
Es war so unfassbar einsam seit meinem Tod. Monatelang hatte ich mit niemandem sprechen können, da ich für Menschen scheinbar gar nicht mehr existent war. Mittlerweile war ich davon überzeugt, dass dieses Dasein die Hölle sein musste.
Doch heute Abend sollte etwas anders sein. Ich konnte meinen Augen kaum trauen, als mir ein verboten gut aussehender Mann, welcher am Tresen und mir somit direkt gegenüber saß, lächelnd und einladend zunickte. Sein Blick hatte direkt und unmittelbar in den meinen gesehen - und dennoch sah ich mich verwirrt um, welche der Menschendamen er wohl hätte gemeint haben können. Doch hier stand niemand - außer mir ... mein Blick durchbohrte ihn fragend mit einer gewissen Skepsis, doch er bestätigte mein großes Fragezeichen mit einem versichernden Blick: ja, genau du bist gemeint! "Meinst du wirklich mich?", wollte ich ungläubig wissen und vermochte meinem Glück noch nicht so ganz zu trauen ...



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#3

RE: an den Tresen

in Mystic Grill 12.02.2015 18:48
von Serena • 21 Beiträge

Ich war das erste mal in dem Ort, den mir jeder als mystisch beschrieben hatte. Doch an dem Grill, den ich jetzt betrat, war irgendwie, so gar nichts mystisch, was ich aber auch gut fand. All die jahre, in denen ich nun ein Vampir war, hatte ich keinen Tag Normalheit in mein leben, welches jetzt ewig war, bringen können. Also kam mir das recht gelegen, ich sah mich ein wenig um, bis ich diese hübsche, nett aussehende Blondine sah und mich neben sie setzte um mir einen Burbon zu bestellen. Es war an der Zeit, einen Ort zu finden, an dem ich zur ruhe kommen und vor allem ein neues Leben beginnen konnte. "Hay, ich bin Serena", stellte ich mich einfach einmal der blonden vor. Ob sie mich wahr nahm, wusste ich allerdings nicht, denn kurz darauf sah ich ihren Flirt mit dem Typen an der Bar. Also fügte ich mit einem lächeln hinzu, "Gute wahl, sieht nicht schlecht aus"

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#4

RE: an den Tresen

in Mystic Grill 12.02.2015 19:37
von Declan Malone • 25 Beiträge

Der Mystic Grill im kleinen Mystic Falls war wohl der Höhepunkt, wo sich die meisten Wesen tummelten und so ließ es sich auch Declan nicht nehmen das ein oder andere Mal vorbeizuschauen. Es gab Abende an denen verbrachte der Hybrid gerne seine Zeit in dieser kleinen niedlichen Bar und an anderen war es entweder sterbenslangweilig oder es es war ihm einfach zu viel Tumult. Wenn sich nämlich zu viele Betrunkene im Raum befanden gab es meist nur Ärger und diese aufgebrachten Gemüter waren für Declan einfach nicht mehr angenehm. Wasn icht hieß, dass er selbst nicht gerne mal feierte und Spaß hatte. Manchmal kam er mit Kumpels her oder vielmehr mit Bekannten. Es war nämlich so, dass Declan sehr viele Kontakte hatte und durchaus seine festen Freunde und doch war er auch ein Einzelgänger. Er muss und ist zwar nie alleine, aber doch braucht er manchmal Zeit für sich und macht sich nicht soviel aus anderen. Klingt vielleicht kompliziert, aber für ihn ist es ganz logisch. So saß er an diesem Abend alleine am Tresen der Bar und hielt dabei fest umklammert ein Drink, der sein Gemütszustand wohl auflockern sollte. Der gute Malone wollte einfach mal etwas entspannen - bis ihm eine wunderhübsche junge Frau ins Auge stach. Declan war ein intelligenter und charmanter junger Mann und so konnte er es sich dann doch nicht nehmen lassen mit ihr Kontakt zu knüpfen. Er ließ sein schickes Lächeln der Fremden zeigen. Diese schien allerdings sichtlich verwirrt und konnte es wohl nicht glauben, dass der Hybrid wirklich sie meinte, was sich durch ihre ungläubige Frage bestätigen ließ. Declan musste dabei schmunzeln, denn es war irgendwie süß. Er konnte es sich nicht vorstellen das jemand so Schönes noch nie zvuro angesprochen wurde, denn die meisten Schönheiten waren sich dessen bewusst und traten so oft auch auf. Allerdings machte das Aussehen nicht alles aus und irgendwie machte das die Fremde für Declan nun sehr symapthisch und interessant, so dass er nun wirklich Kontakt mit ihr knüpfen wollte. "Wenn nicht, wäre ich wohl ganz schön dumm.", gab er der Blondhaarigen zu wissen und versicherte ihr mit einem freundlichen Lächeln, dass er wirklich sie meinte, was er letztlich noch noch mit seiner Handbewegung zu ihr festmachen ließ. "Declan.", stellte er sich sofort vor und bestellte ihr zudem gleich etwas zu trinken. Für den einen vielleicht etwas zu voreilig und er hatte Zeit. Trotzdem wollte er aus irgendeinem Grund so viel von ihr erfahren und bisher wusste er gar nichts, außer das sie scheinbar etwas verplant war. Einen unsicheren Eindruck machte sie nämlich eigentlich gar nicht, trotz ihrer zögerhaften Bemerkung. So sah er ihr warmherzig direkt in die Augen und wartete auf eine Antwort. ..


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#5

RE: an den Tresen

in Mystic Grill 12.02.2015 20:07
von Asuna Westwood • 55 Beiträge

Als mich dann auch noch die Brünette aus dem Nichts heraus ansprach, fühlte ich mich offen gesagt wie im falschen Film. Träumte ich etwa? Bisher hatte ich nur in Träumen die Gelegenheit gehabt, von anderen wahr genommen zu werden ... augenblicklich und ohne, dass ich auch nur den Hauch einer Chance hatte dagegen anzukämpfen, füllten sich meine Augen mit Tränen - aus der Angst heraus, abermals aufzuwachen und fest zu stellen, dass ich nichts weiter als hoffnungslos verloren war.
Unsicher fiel mein Blick auf die so offenherzig wirkende kurvige Dame, die soeben gut gesinnt das Wort an mich gerichtet hatte. Ich musste auf sie vermutlich wirken wie die größte Idiotin, so aufgewühlt wie ich offensichtlich war. "Hallo ...", gab ich an sie zurück und schenkte ihr ein kleines Lächeln. Ich schluckte kurz, ehe mein Blick auf den Mann fiel, der meine Aufmerksamkeit gesucht hatte.
Die Monate, in welchen ich keinerlei Kommunikation zu irgendeiner Sterbensseele hatte, fühlten sich im Nachhinein an wie Jahrzehnte. Doch wenn das ein Traum gewesen wäre, hätte dieser wohl kaum einen so gut aussehenden Mann aus dem Nichts heraus schaffen können.
Es dauerte eine Weile, bis ich mich auf den Glauben einließ - und wie aus dem Nichts ein strahlendes Lächeln sich auf meine Lippen legte und mein wie damals so sonniges und einnehmendes Wesen zur Geltung brachte.
Erst dann drangen die folgenden Worte des fremden Mannes so wirklich zu mir hindurch. Wow, er flirtete sogar ganz offensichtlich mit mir. So unbeachtet, wie ich die letzten Monate gewesen war, hatte ich in diesem Moment das Gefühl, kaum lebendiger sein zu können!
Kurzerhand rauschte ich auf den Barhocker zu, welcher zwischen der Braunhaarigen und dem Kerl frei gewesen war, und ließ mich auf ihm nieder. Ungläubigkeit war aus meinen Augen zu lesen, während ich zunächst zu ihm und anschließend zu ihr sah: "Ich bin ... komplett verwirrt. Ich habe so lange mit niemandem mehr gesprochen. Wie kommt es, dass ihr die Einzigen seid, die mich wahrnehmen?"
Ich biss mir rätselnd auf die Unterlippe - oder besser gesagt, auf die Erscheinung meiner Unterlippe, denn mein Körper befand sich ja immerhin nicht hier im Grill, sondern ein paar Meter unter der Erde.
Ein tiefes Seufzen entwich mir, während ich über mich selbst mit den Augen rollte.
Mit abwechselnden Blicken zwischen den beiden fügte ich hinzu: "Ich habe Angst, dass ihr mich für einen vollkommenen Trottel haltet - vor allem, da ihr die Einzigen seid, die mich sehen können ... über mich lachen könnt ihr ja später, aber seid ehrlich, seid ihr überhaupt Menschen? Oder seid ihr ... eher wie ich?" Falls sie tatsächlich aus Fleisch und Blut waren, dann war ich sie womöglich nun los und zu ewiger Einsamkeit verdammt. Denn auf einen Menschen mussten meine Worte wohl wirken wie die Folgen einer schweren und ernsthaften Psychose.
Ich konnte mir wirklich nicht ansatzweise einen Reim darauf machen, was das alles zu bedeuten hatte.



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#6

RE: an den Tresen

in Mystic Grill 12.02.2015 20:40
von Serena • 21 Beiträge

Ihr verunsichertes auftreten, konnte ich nicht wirklich verstehen. Sie war so hübsch und sicher begehrt, doch tat sie so als ob sie Geister sehen würde. Als sie dann noch fast anfing zu weinen, musste ich reagieren, auch wenn mich all das ziemlich verwirrte. "Ist denn alles in Ordnung mit dir", lächelte ich sie besorgt und zugleich verwirrt an, während ich ihr ein Taschentuch reichte. So wie sie uns fragte ob wir Menschen sind, wusste ich das sie keiner ist, nur was war sie dann, Werwölfe würde ich riechen und für einen Vampir hielt ich sie auch nicht, ich meine schließlich kann jeder einen Vampir sehen, eine Hexe auch, also was war sie. Ob wir wie sie wahren? Nun ja was war sie denn, sie sprach in Rätseln, war aufgelöst und verwirrt. "Mal mit der ruhe", streifte ich ihren Arm. "Also erstmal bin ich zumindest kein Mensch, ich bin....", fing ich an zu reden während mich der mut verließ sollte ich ihr sagen wer ich bin? "ein Vampir", schoss es nach einem tiefen Atemzug aus mir heraus. "Aber kannst du uns erkären warum du so aufgelöst bist und wie meinst du das, wir sind die einzigen die sich wahrnehmen können, noch viel wichtiger was bist du?", überschlugen sich meine Worte vor aufregung, denn sie musste etwas sein, das ich bisher noch nicht kannte.

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#7

RE: an den Tresen

in Mystic Grill 12.02.2015 21:13
von Asuna Westwood • 55 Beiträge

"Woah", war das erste, was mir entfuhr, als die Dunkelhaarige meiner Frage Antwort gab. Die Umstände dieser Situation ließen zwar nicht zweifeln, dass sie mir die Wahrheit erzählte - und dennoch wirkte das alles so irreal auf mich. Vampire waren für mich bislang allerhöchstens kindischer Aberglaube gewesen - etwa auf dem selben Stellenwert wie die Schlümpfe oder der Weihnachtsmann. Doch Vampire waren meines Wissens nach tot, von daher wäre die Aussage, dass sie sei wie ich, zumindest nicht ganz so abwegig.
"Ich hätte nie damit gerechnet, dass ihr wirklich existiert", meinte ich vollkommen verblüfft, während man mir anmerkte, dass ich das Ganze erstmal sacken lassen musste.
Gut, ich war als Geist in meiner Existenz vielleicht nicht weniger überraschend, doch dieses Dasein war für mich leider Gottes nun die einzige Selbstverständlichkeit geworden.
Als sie meinen Arm streifte, spürte ich nichts, da sie lediglich durch die Energie, welche ich darstellte, hindurch griff. Nun realisierte sie wahrscheinlich auch, dass ich im Gegensatz zu ihr nicht mal einen funktionierenden Körper besaß.
"Ich bin tot. Ich bin nur noch eine Seele", beantwortete ich ihr dann ihre Frage mit gequältem Beigeschmack - es klang beinahe danach, als versuchte ich mit meinem Leid bei ihr Trost zu finden; denn bisher hatte mich niemand trösten können und sie wirkte etwas so verdammt Mütterliches auf mich aus. Vielleicht aber auch nur aus dem Grund, dass das genau das war, was ich mir so sehr herbei sehnte.
"Ich wurde von einem fremden Mann getötet. Er hat mich einfach überfallen und zu sich Heim geschleppt ...", erklärte ich ihr und Declan, während sich aus meiner Erinnerung deutliche Verzweiflung in meiner Stimme wiederspiegelte, "ich musste zusehen, wie er meine Leiche fortschaffte. Seitdem hat mich kein Mensch je mehr wahr genommen. Ich habe meinen Eltern beim Trauern zusehen müssen und dabei, wie sie an ihrer Unwissenheit zugrunde gingen. So oft stand ich vor den Polizisten und habe ihnen unmittelbar in ihre Gesichter geschrien, wer für meinen Tod verantwortlich war ... doch niemand hörte mich ... niemand hat mich je gehört!" Meinem 'Gesicht' war anzumerken, dass ich ein krampfartiges Schluchzen unterdrückte.
"Tut mir wirklich leid, dass ich euch mit meiner Geschichte belaste, doch ihr könnt euch nicht vorstellen wie grausam es ist, wenn das mit einem passiert und man zum Schweigen verdammt ist ...", entschuldigte ich mich anschließend, während mein mitgenommener Blick beide von ihnen für einen kurzen Moment traf.
"Was ist mit dir, Declan", richtete ich mein Wort dann an ihn, in dem Versuch, mich wieder ein wenig zu besänftigen, "bist du etwa auch ein ... Vampir?"
Zum ersten Mal nach dieser gefühlt endlosen Zeit seit meinem Tod sah ich einen kleinen Hoffnungsschimmer - und die beiden waren der einzige Grund dafür. Ich war bereits jetzt unsagbar dankbar darüber, ihnen hier und heute begegnet zu sein.



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#8

RE: an den Tresen

in Mystic Grill 13.02.2015 13:36
von Declan Malone • 25 Beiträge

Das Leben eines Hybrids, ein Leben der übernatürlichen Wesen, war niemals normal und doch hatte Declan am heutigen Abend mit Normalität gerechnet. Die junge hübsche Bekanntschaft war vielleicht etwas verwirrt, aber das war ja nichts abwegiges, er kannte das selbst und doch war er doch ein wenig überrascht, dass es scheinbar kein Abend werden würde voller Flirtereien und Annäherungen, sondern einer der einige Fragen stellen ließ. Wobei sich der Blonde annähern würde er sicher trotzdem, wenn er nun erfuhr wie es um sie stand. Eine weitere Dame, die Declan zuvor nicht bemerkt hatte, stieß ebenfalls auf die Fremde zu und versuchte mit ihr ins Gespräch zukommen. Declan jedoch hatte nur Augen für die Blondhaarige, der das scheinbar alles zu viel wurde. Ihre Augen waren in kurzer Zeit plötzlich über und über mit Tränen bedeckt. Was hatte das zu bedeuten? Er konnte sich kaum vorstellen, dass die Schönheit vorher nie angesprochen wurde. Erinnerte er oder die Brünette sie an jemanden, trug sie eine Erinnerung mit sich, die ihr schmerzte oder sie mit Glück befüllten? Er fand keine Antwort, sah sie nur an und versuchte zu verstehen; sah die Versuche von ihr normal zu wirken, ebenfalls zu lächeln und zu grüßen. Irgendwas musste sich da doch verbergen? Einen kurzen Moment herrschte völliges Schweigen, die Brünette und Declan waren wohl nun ebenfalls etwas verwirrt und die Fremde schien so realittäsfremd. Es dauerte scheinbar, wie sie wahrnahm das sie wirklich gerade hier anwesend war. Die andere junge Dame schien der tränenbefüllten - was war sie eigentlich? Sie wirkte gar nicht wie ein Mensch, wie es Declan nun auffiel, doch sie war auch keine Hexe, kein Vampir, kein Wolf; was verblieb? Declan war so fasziniert von dieser Szene, die sich hier abspielte anstatt ebenso wie die Brünette nach ihrem Besorgnis zu fragen. Als sich das fremdartige Wesen sich dann zwischen ihm und der weiteren Fremden hinsetzte, schenkte Declan ihr nur ein weiteres warmherziges Lächeln. Langsam aber sicher schien die verwirrte Schönheit Worte zu finden, was Declan bestätigte, dass sie eigentlich gar nicht unsicher war, wohl nur nicht wusste wie mit ihr geschah. Diese Ungläubigkeit die in ihren Augen zu finden war, hatte er vorher noch nie in solch einer starken Form bei jemanden entdecken können. Ihre Worte; ihre Frage - sie brachten nur noch mehr Fragen für sie, als auch für den Hypriden. Er selbst könnet diese Frage für lächerlich halten, aber als übernatürliches Wesen, war nahezu alles möglich und so verstand er es, gleichzeitig entstanden wohl nur noch mehr Fragen für jeden Beteiligten. Was war mit ihr geschehen, dass sie vorher scheinbar nie wahrgenommen wurde? Es musste doch einen Grund geben und Declan dachte stark nach. Erst jetzt wurde ihm bewusst, wie wenig er wohl zu wissen schien über das Ganze, über die Existenz seiner Art und die der anderen. Die Tatsache das sich die Blondhaarige dann Sorgen machte, dass man sie für einen Trottel halten würde, tat Declan mit einem Lachen ab. Für ihren waren Trottel, Personen die einfach nichts im Hirn hatten und das fiel meist schon bei der ersten Begegnung auf. Diese junge Frau hingegen, hatte er von Anfang an als klug eingeschätzt, denn sonst hätte er sie nie mit Blicken eingefangen. ... eher wie ich?, hörte Declan es von ihrer bezaubernden Stimme und schwieg, was eigentlich unüblich für den jungen Herren war. Wenn man denn wusst, was sie war. Er verfluchte es ein wenig nicht auf die Lösung zu kommen. Doch das keiner der drei anwesenden ein Mensch war, war offensichtlich. Musste es auch für sie sein, auch wenn sie sich momentan dessen eher unsicher war. Die anderen in Bar mussten vermutlich denken, dass das denn für ein Gepsärch war, wenn er und die Brünette tatäschlich die einzigen waren, die die Blondhaarige vernahmen. Es musste so wirken, als würden sie an einander vorbeireden, da beide ihre Lippen bwewegten, aber das Ziel auf den leeren Stuhl in der Mitte richteten. Gut, dass sie Declan darauß nichts machte. Die Welt für Menschen war ohnehin nur ein winziger Bruchteil, der kompletten Existenz. Die Brünette klärte ihre Wesensart auf, was für Declan ohnehin schon feststand. Sie versuchte die Fremde zu beruhigen und war selbst doch total aufgebracht vor lauter Fragen. Malone ging es zwar ähnlich, denn auch er wollte wissen was mit ihr was, wollte helfen - sein Beschützerinstinkt drang bei sowas immer durch, doch er nahm es dennoch viel gelassener. Er ging davon aus, dass sie Zeit hatten und wollte Deteils hören, die eben diese Zeit und Ruhe brauchten. Deshalb zog er sich entspannt seine Zigarettenschachtel heraus, entnahm dieser einer Zigarette, zündete diese mit seinem Lieblingsfeuerzeug an und nahm einen tiefen Atemzug davon. Der Qualm stieß hoch empor und nicht immer mochten es die Barbesitzer, wenn die Luft hier zu eng wird, aber Declan ließ sich das nicht nehmen und steckte so die Schachtel unbekümmert wieder ein. Sein Blick wanderte wieder zu der Blondhaarigen, die sichtlich überrascht war. Das war aber auch das einzige, denn überfordert wirkte sie eigentlich weniger, im Gegensatz zu der Brünette, um die sich Declan aber weniger scherte. Es war einzig und alleine die Blondhaarige, die sein Interesse weckte. Er fragte sich, wie viel sie wusste - denn ihr schien alles so fremd und doch ging es ihm nicht anders, dabei wusste er wer und was er war und in was für einer Welt er lebte und doch fand er immer wieder dunkle Ecken, die auch für ihn unwissend war. Die Welt würde wohl immer in Geheimnissen stecken, was Declan manchmal bedauerte und doch irgendwie als gut empfand. "Aber fange nun nicht an zu denken, dass es auch den Weihnachtsmann gibt.", erwiderte er als sie ihre Verblüffung bekannt gab. Er setzte einen scherzhaften und zugleich charmanten Ton auf, mit dem er glaubte, auch so die Stimmung zu lockern und vielleicht auch Gefallen zu erwecken. Trotzdem war alles ziemlich merkwürdig. Sie selbst schien es noch nicht wirklich zu realisieren, was los war und selbst war sie ein Phänomen zu dem Declan noch immer nichts zu einfallen wollte, egal wie sehr er darüber auch grübelte. Eine Frage beantwortete die Tote ihm nun, die aber wieder neue Fragen hochkommen ließen. Declan bemerkte, dass sie nichts vernahm, als die Brünette zu ihr körperliche Nähe aufbauen wollte, was ihre Worte bestätigen ließen. Die darauffolgenden Worte jedoch waren für Declan unverständlich. Nur noch eine Seele? Er selbst schätzte die Seele mehr als alles andere. Der Körper war leblos, auch von ihm, selbst wenn er ein Hybrid war. Es war etwas, dass sich jederzeit verändern oder auslöschen konnte, doch seine Seele war das, was ihm niemanden nehmen konnte. Bei Menschen stimmte das leider nicht, wenn er dabei an Manipulationen dachte und auch er war sicher nicht ganz sicher davon, doch er glaubte daran sich mit seinem eigenen Willen durch die eigene Seele davon befreien zu können. Als Hybrid war es selbst manchmal nur ein Mitläufer, der nicht immer das tun durfte, was er wollte. Doch Declan war sich sicher, eines Tages frei sein zu können mit seiner Seele. "Nur ist das falsche Wort.", gab Declan ihr also zu denken und ging gar nicht weiter darauf ein, dass sie tot war. Zumal wie sollte man tod definieren? Vampire waren ebenso tod und er eigentlich auch. Trotzdem unterhielten sich die drei nun und wenn sie auch scheinbar nicht von allen wahrgenommen werden konnte, so redeten sie nun ganz normal zusammen und sahen sich. Das einzige war vermutlich wirklich, dass sie nichts an Körper spürte. Doch Gefühle der Seele brauchten ohnehin keinen Körper und so sah es Declan nicht mal als einen Verlust. Plötzlich begann sie ihre Lebensgeschichte zu erzählen und Declan erfasste jedes Wort genau und wiederholte diese gedanklich. Es handelte sich um eine sehr traurige Geschichte, für die Declan Mitleid zeigen könnte, denn sie tat ihm wirklich Leid. Doch das war nicht der richtige Weg, dass würde nicht helfen. Dieses Schicksal war ein hartes, denn sie war wohl wirklich lange Zeit alleine gwesen. Als Hybrid oder auch zuvor war es für ihn anders gewesen. Es gab soviele Gleichgesinnte, so dass alles ziemlich schnell normal und verständlich wurde. Er konnte sie nicht vorstellen, wie es für sie gewesen sein muss. Nun allerdings schoss ihm das Wort durch den Kopf, was für ihn nun gar nicht mehr so abwegig war. Sie war ein Geist, tatsache. Er hätte auch vorher darauf kommen können. Es gab Geister, aber er war noch nie einem begegnet und wusste deshalb gar nichts über ihn. Geister wurden hier nicht als sonderlich wichtig empfunden, aber er wusste, dass war unrecht. Wurden Geister nicht erforscht, versteckte jemand die Informationen über diese Art von Wesen? Er ärgerte sich ein wenig, nicht Bescheid zu wissen, auch wenn er es keineswegs wusste. Er würde nur gerne verhindern, dass so jemand Unschuldiges wie sie es war, sowas erfahren und erleben musste und niemanden hatte für Fragen, Antworten oder auch nur um die Wut auszudrücken. Er verstand was sie meinte, aber verstehen wie sich das anfühlen musste, konnte wohl nur jemand, dem gleiches wiederfahren ist. "Schweigen und nicht wahrgenommen zu werden ist das Schrecklichste für jederart von Wesen, für jede Seele.", gab er ihr zu wissen um ihr erkenntlich zu machen, dass keine Entschuldigung von Nöten sei. "Wenn du möchtest versuche ich dir dabei zu helfen mehr über dich und dein Schicksal herauszufinden.", schlug er ihr vor und lächelte dabei sehr hilfsbereit. Es freute ihn ungemein, dass sie aus ihrer tiefen Trauer nun wieder einigermaßen herauskam und versuchte wieder Worte zu fassen, die sie ein bisschen ablenken würden. Sie war stark, dass sah man ihr deutlich an. Dennoch beantwortete er ihre Frage mit einem leichten Schulterzucken und den einfachen Worten "Nein, ein Hybrid.", mit denen sie vermutlich nur wenig anfangen würde. Nahm sie jedoch sein Angebot an, dass er ihr helfen durfte, mehr zu erfahren, würde sie auch mehr über ihn erfahren. Declan machte sich nicht so viel aus seiner Art und wollte vielmehr nun der Blonden helfen. Es schien soviel verborgen ..


zuletzt bearbeitet 13.02.2015 13:57 | nach oben springen

#9

RE: an den Tresen

in Mystic Grill 13.02.2015 15:46
von Asuna Westwood • 55 Beiträge

Ich musste feststellen, dass ich große Sympathie an dem mir bislang unbekannten Declan fand - in dem Ausmaß, wie man es womöglich ein wenig seltener erlebte. Seine Redensweise, sowie der männliche und doch nicht zu kehlige Klang seiner Stimme strahlten etwas dermaßen von Reife geprägtes, beruhigendes auf mich aus. Ich empfand seine Gesellschaft als außerordentlich wohltuend - was wahrscheinlich nicht ausschließlich der Tatsache zu verdanken war, dass es in diesem Moment einen Hochgenuss für mich bedeutete, überhaupt mit jemandem Worte austauschen zu können. Er hatte etwas ganz Besonderes an sich - das war mir direkt bewusst gewesen. Irgendetwas weckte in mir den tiefen Wunsch, ihm ordentlich auf die Pelle zu rücken. Am Besten sollte er von nun an bis in alle Tage meine schmerzhafte Einsamkeit heilen ...
Wow - wie zur Hölle konnte es sein, dass ich mich so schnell beeindrucken ließ? Hatten meine einsamen und trostlosen Monate womöglich einen dezenten Knacks in mir hinterlassen - so, dass ich auf den ersten Mann, der mir begegnete, all meine Sehnsüchte projizierte?
Glasklar allerdings war, dass auch die lebendige Asuna sicher nicht abgeneigt von ihm gewesen wäre.
Die Antwort auf sein Angebot stand für mich direkt fest. In diesem Moment war ich verdammt erleichtert darüber, dass das Kapitel am heutigen Abend garantiert nicht abgeschlossen sein würde. Es mochte für euch womöglich extrem merkwürdig klingen, doch ich hatte das Empfinden, Declan und Serena zu brauchen. Wer konnte schon wissen, wann ich das nächste Mal auf jemanden traf, für den ich mehr als Luft war?
"Ich wäre dir wirklich verdammt dankbar dafür, wenn du das tun würdest", entgegnete ich und schenkte ihm zur Untermalung ein warmherziges Lächeln. Es bedeutete mir wahrhaftig eine Menge und ich rechnete ihm dies hoch an. All die Monate über hatte ich mich gefragt, weshalb ich noch als Geist auf dieser Erde, welche doch eigentlich den Lebenden gehörte, gefangen war. Weshalb hatte ich nicht einfach meinen wohlverdienten Frieden gefunden, sondern hatte darunter leiden müssen, ein Nichts in dieser Welt zu sein? Unerhört, missverstanden und qualvoll alleine? Weshalb hatte ich dafür bestraft werden müssen, dass man mir all das angetan hatte? Blieben mir überhaupt noch Möglichkeiten, heraus aus dieser Misere ...
"Leider habe ich im Laufe der Zeit die Zuversicht auf Rettung verloren", fuhr ich fort, während mein Lächeln allmählich von einer gewissen Bitterkeit getrübt würde und senkte für einen kurzen Moment nachdenklich den Blick. "Wenn ich noch irgendeine Bestimmung hier hätte, hätte ich dann nicht mal ein ganz kleines Zeichen bekommen? Und glaubt mir, ich habe fieberhaft danach gesucht ...", gab ich meine Bekümmertheit offen preis, um sie im nächsten Moment auch wieder sofortig unter den Tisch zu kehren.
Nämlich in diesem Moment brachte mir der Barkeeper den Drink entgegen, den Declan für mich in seiner Unwissenheit geordert hatte. "Wie gerne ich mich jetzt mit euch betrinken würde", seufzte ich sehnsüchtig, ehe ich über die Schulter hinweg zu Serena sah: "Der ist nun wohl für dich, meine Liebe."
Nun widmete ich mich allerdings der Aussage, die in mir das größte aller Fragezeichen hinterlassen hatte. Mit fragenden Augen richtete ich abermals mein Wort an Declan: "Entschuldige, aber was ist ein Hybrid? Ich habe noch nie von einem solchen gehört." Nicht mal Ansatzpunkte einer Vermutung ließen sich mir finden. Ob er auch eine Art Monster war - ähnlich wie Serena?
Wenn ich nicht bereits mausetot wäre, wäre ich in diesem Wissen wahrscheinlich um mein Leben gerannt, anstatt ausgelassen zu plaudern. "Serena, heißt das nun eigentlich, dass du ... Menschen tötest?", sprach ich dann mit untertöniger Unsicherheit an und zog die Braue ein wenig in die Höhe, während ich ihr in ihre großen braunen Augen sah. Ich hatte die Befürchtung, ihr gegenüber taktlos zu wirken - taktlos, in der Gegenwart einer Blutsaugerin ... In welchem unglaublichen Film ich hier doch gelandet war.
Vor brennender Neugierde fügte ich dann allerdings hinzu, was mich schon die ganze Zeit über beschäftigte, als mein gefesselter Blick zwischen beiden hin und her wanderte: "Ihr müsst mir unbedingt erzählen, wie ihr zu dem wurdet, was ihr seid. Ihr habt meine Story gehört - nun will ich eure." Ganz große und bettelnde Augen machte ich - in der Hoffnung, eine zufrieden stellende Antwort darauf zu bekommen. Anschließend schlich sich ein leichtes und gut gelauntes Grinsen in mein Gesicht. Dieser Abend würde für mich definitiv noch sehr interessant werden.



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#10

RE: an den Tresen

in Mystic Grill 14.02.2015 19:15
von Declan Malone • 25 Beiträge

Glücklicherweise nahm die Blondhaarige seinen Plan oder vielmehr sein Vorschlag an zusammen über ihre Existenz etwas zu erfahren. Eigentlich war Declan nicht so eine Art von Prerson, aber er hoffte das nur er mit ihr dieser Idee nachgehen würden und nicht auch noch mit der Brünette, die Declan bisher kaum beachtet hatte. Leider war dies sehr unwahrscheinlich, denn auch sie wollte nun wohl sicher wissen was los war und als Stütze der Blondhaarigen gelten. Er war in dieser Hinsicht vermutlich gerade ziemlich egoistisch, denn es tat der Blonden sicher gut noch jemanden ihres Geschlechts bei sich zu haben zum reden, wenn sie vorher ewig nicht gesprochen hatte - zumindest mit anderen. Doch sie war für ihn einfach zu interessant, er war einfach nur beeindruckt von ihren Worten und wenigen Taten bisher. Vielleicht wirkte auch ihre Geschichte und unentdeckte Art sein Interesse, so dass es gar nicht ihrer Persönlichkeit galt, sondern lediglich dem was sie war: ein Geist. Und er war nur scharf auf Abenteuer und wollte als Held gelten. Doch während er sie so ansah, wusste er, dass es daran nicht liegen konnte. Es war wirklich sie, auf die Declan nicht verzichten wollten. Sonst war Declan nie so begierig und auch kannte er die junge Dame bisher kaum, aber er war einfach mehr auf und dran als jemals zuvor - das machte ihm selbst ein wenig Angst. Er wusste das dass nicht immer gut ausgehen würde. Es machte zwar nicht den Anschein, weil er gerade so lieb und hilfsbereit wirkte, was er auch sicher war, doch begann er wirklich eine Frau so zu lieben, dass er nicht ohne sie kann, bestand die Gefahr das er unberechenbar wird und das als Hybrid war sehr gefährlich. Nun allerdings war alles ganz ruhig und er war noch erst dabei herauszufinden wer die Fremde war. Und er wusste sie war frei, so seltsam es sicher für einen Geist klingen mochte, aber Declan war niemand der eine Person für sich als Besitz ergriff. Er hatte einfach nur einen unheimlich starken Beschützerinstinkt. "Nun - ich will dich mit deinem schrecklichen Schicksal nicht alleine lassen.", erwiderte der Dunkelhaarige ebenso lächelnd wie sie. "Und wer weiß, vielleicht hast du nur an den falschen Orten gesucht und irgendetwas übersehen.", versuchte er sie dann aufzuheitern, als sie ein weiteren Teil ihrer vergangenen Zeit ihm und der Brünetten enthüllte. Ihre Beschreibungen klangen wirklich mehr als schrecklich. Er selbst wollte es sich gar nicht vorstellen. Declan selbst war sich seiner Bestimmung zwar auch nicht bewusst, immerhin war es nur ein Ziel der Macht von Niklaus Mikaelson, doch er glaubte dennoch außerhalb seiner Entstehung, dass es irgendeinen Grund gab oder eine Aufgabe, die in der Zukunft auf ihn wartete. Trotzdem ihm wurde gleich offenbart was in dieser Welt als seine Art von Wesen und eigentlich auch die der anderen gespielt wurde. Nur der Geist fehlte in all den Lehrbüchern, wie er sie gefunden hatte. Es war für ihn ein echtes Rätsel, warum niemand bisher darüber berichtete, denn er konnte sich kaum vorstellen, dass die Fremde die bei ihm saß, die erste war und keiner sonst mehr wusste, als sie es taten. Es tat ihm schon fast weh, diese Unwissenheit. Das allerdings ließ er seiner neuen Bekanntschaft nicht anmerken, sondern behielt stets sein Lächeln oder zog weiterhin an seiner Zigarette, die sich nun dem Ende näherte und er dann letztlich ausdrückte und in den Aschenbecher legte. Die nächste Frage die der Geist in den Raum zu Serena warf, ließ ihn besonders schmunzeln. Es kam wohl auf die Neue plötzlich so viel Neues und nicht alles davon war schön. Er kannte einige Neuvampire und für viele war das wirklich das Schlimmste - die Tötung eines Menschen. Doch wenn die eigenen Bedürfnisse einen fast umbrachten, schaffte jeder irgendwann diese Tat über sich zu bringen und schon bald war es Gewohnheit. Declan jedoch war froh, dass er selbst ein Hybrid war und kein einfacher Vampir. So hatte er viel mehr Möglichkeiten, musste aber nicht ganz so kaltblütig sein wie einfache Vampire. Das einzige war wirklich die Bindung, die er zu seinem Erschaffer leider besaß. Das würde jedoch ein Ende haben und momentan war er auch nicht ganz so eingebunden. Er selbst verstand die Besorgnis und Unsicherheit, die sich ein wenig in der Fremden breitmachten. Er selbst hatte Schwierigkeiten, aber in der Welt der übernatürlichen Wesen war das genauso normal, wie als Leben der Menschen, die sich nur bekriegten. Bei diesen Gedanken schwankte ein Erinnerung in sein Kopf, die aber gleich wieder ausgelöscht wurde, als die Blondhaarige scheinbar ihre Laune wieder erheben konnte. Das trat auch auf ihn über und es war ein weiterer Punkt, den ihm an ihr gefallen ließ. So wie sie fragte klang es fast normal und er mochte die aufgelockerte Stimmung, die sich nun aufbot. Bevor er allerdings ihre Frage beantworten sollte, wollte Malone erst noch eine weitere Sache von ihr in Erfahrung bringen. "Erst würde ich gerne deinen Namen wissen.", forderte er sie mit einem etwas flirtenden Unterton auf. Declan hoffte auch wirklich ihn endlich zu erfahren. Er mochte es nicht ein Bild einer Person vor den Augen zu haben, diese aber nicht benennen zu können.


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#11

RE: an den Tresen

in Mystic Grill 19.02.2015 13:48
von Asuna Westwood • 55 Beiträge

Mit angetaner Aufmerksamkeit schenkte ich Declans Worten Gehör, wobei sich diese nach und nach auf die Zigarette konzentrierte, welche er sich scheinbar vollen Genusses genehmigte. Ich war bis zu meinem Tod die typische Gelegenheitsraucherin gewesen - immer mal auf Partys, wenn sich mir in meiner Trunkenheit irgendwie das Bedürfnis ergeben hatte.
Nun allerdings empfand ich regelrechten Neid dabei, wie er den Rauch in seine Lunge einsog und erinnerte mich an dieses leichte Brennen, welches man in jenem Moment dort empfand. Ich vermisste dieses Gefühl, von dem ich allerdings bitter feststellte, dass es mir immer schwerer fiel, in meinen Erinnerungen danach zu greifen. Manchmal glaubte ich vergessen zu haben, wie es war zu schlucken, zu kauen, zu atmen, zu rauchen ... kein Mensch auf dieser Erde konnte schätzen, wie wunderschön diese Dinge waren.
Sein verdammtes Rauchen erinnerte mich somit einmal mehr daran, dass ich zwar existent, aber dennoch einfach tot war. Ich vermisste meinen Körper, meinen wunderschönen schlanken Körper, das Gefühl einer warmen Berührung, einer Umarmung, auf dieser ... in meinem Leben hatte ich noch nie mit einem Mann geschlafen. Zumindest nicht freiwillig. Doch nun sehnte ich mich nach nichts mehr - ich, welche sich nicht mal mehr vorstellen konnte, die Chance auf Liebe und Zärtlichkeit zu haben.
Es war ein verdammtes Gefängnis, dieses graue und aussichtslose Dasein, das ich gezwungen war zu führen. Vermutlich war es falsch, dass ich mich so sehr auf die Gesellschaft von Declan stürzte, denn es würde mich auf kurz oder lang immer heftiger und gemeiner mit meiner ausweglosen Einsamkeit konfrontieren.
Wozu Gefallen an einem Mann finden, von dem man genau weiß, dass man für ihn nie das sein würde, was er - was ein jeder - brauchte und worauf jeder ein Recht hatte ... wozu, wenn auch ich an dieser Wand zwischen uns zerbrach? So sehr, wie er mich bereits im ersten Moment einnahm, war ich bereits im Wissen darüber, in welche Richtung mich all das führen würde. Ein reines Desaster. Doch konnte es überhaupt noch schlimmer kommen?
Die Versuchung, von jemandem als ich, als Asuna wahr genommen zu werden, war viel zu verführerisch. Eine Zeit lang war nicht mal ich mir sicher gewesen, ob es mich 'gab'. Sollte nicht doch irgendwo ein höheres Schicksal für mich bereit liegen, sollte das hier wirklich mein Ende bedeuten, dann würde ich mich irgendwann bis an die Substanz selbst verlieren. Vielleicht war es das, was Geistern vorher bestimmt war: so lange zu leiden, bis man die eigene verbliebene Menschlichkeit von innen heraus tötete und als weniger als ein Schatten seiner einstigen selbst verblieb.
Ich brauchte Hilfe - noch nie in meinem Leben war ich dermaßen hilflos gewesen! Doch wer konnte mir versichern, ob mir noch zu helfen war? Nicht mal Declan mit seinen fürsorglichen, tiefen, warmen Augen war in der Lage dazu.
"Wie kannst du nur so zuversichtlich sein", dachte ich daher laut zu seinen Worten und lächelte trüb. "Du hattest doch nicht etwa zuvor auf diese Weise etwas mit dem Tod zu tun? Vermutlich bist du nämlich genauso machtlos wie ich. Ich verstehe die Welt noch weniger als zu Lebzeiten. Aber gut - wann treffen wir uns? Auch, wenn ich kaum glaube, dass etwa Bücher in der Lage wären, mich aus meinem Leid zu befreien ... ich brauche schon lange jemanden, der meine Seiten umblättert." Meine Worte waren von pessimistischem, aber dennoch auf sonderbare Weise sanftmütigem Ton. Ich war einfach nur so glücklich, dass er sich mir überhaupt widmete - mir das Gefühl verlieh, dass ich existierte. Dass es Asuna noch gab ...
"Oh, natürlich", reagierte ich dann mit schwachem Grinsen auf seinen Wunsch, meinen Namen zu erfahren, "ich heiße Asuna. Ich labere dir die Ohren zu Tode und vergesse dabei vollkommen, mich vorzustellen ..."



zuletzt bearbeitet 19.02.2015 13:49 | nach oben springen

#12

RE: an den Tresen

in Mystic Grill 19.02.2015 16:54
von Serena • 21 Beiträge

Die Aussage über mein Dasein verwirrte die Blonde ein wenig, das sah ich ihr an. Als hätte ich gesagt ich bin der Osterhase. "Naja, mit der Zeit gewöhnt man sich an all die Mystischen Wesen", zwinkerte ich der offenbar unerfahrenen mit einem grinsen zu. Es hatte mich keines wegs gewundert, das sie so verwirrt war, denn als ich in den ersten Jahren meines Vampir daseins eine Hexe und kurz darauf einen Werwolf traf, ging es mir nicht anders. Die Tatsache, das ich durch sie hindurch faste, faszinierte mich jetzt allerdings doch. Durch welches Wesen konnte man schon fassen, ohne das ihm etwas geschah. "Wow ich meine", man sah mir meine Verblüffung an. "ich meine spürst du mich eigentlich?", fragte ich sie mit einen sanften Ton. Wenn sie das wirklich nicht spüren sollte, war sie wohl eines der einsamsten Geschöpfe auf erden. Keinen spüren zu können, das kannte ich nicht, denn als Vampir hatte sich alles verstärkt, das es auch das Gegenteil geben würde, daran hatte ich nie gedacht. Als sie zu meiner Faszinierung dann endlich das Geheimnis über ihr Wesen lüftete, war ich nicht mehr sonderlich überrascht. Keiner konnte sie sehen, keiner außer tote, man konnte sie nicht berühren und sie war alles andere als normal. Doch so verblüffend ich das auch fand, es schien ihr nicht gut zu gehen. Man sah es ihr an, anscheinend war das leben als *Geist* noch schlimmer, als das leben meines gleichen, auch wenn das kaum vorstellbar war. "Also", ich schluckte "Also bist du ein........Geist", platze es ein wenig unsensibel aus mir, während ich mitfühlend zu ihr sah. Das einzige womit man das übertreffen konnte, war die Story die sie dazu erzählte. In all den Jahren hatte ich vielen widerlichen Männern den Kopf abgerissen. Sie zu zählen gab ich irgendwann auf. Ich hatte vielen Mädchen das leben gerettet und doch hatte ich jetzt das Gefühl es wäre auch eine schuld, das dieses arme ding nun hier saß und dazu verdammt von niemanden wahrgenommen zu werden. Ihr Schicksal ging mir so nahe, das ich kaum bemerkte wie mir das Wasser in die Augen schoss, während sie erzählte. Seine liebsten beim trauern beobachten zu müssen, kannte ich es war nur ein paar Jahre her, das ich das tun musste. Ihnen sich nicht nähern zu können und das Gefühl von innen zerrissen zu werden, all das kannte ich und deshalb konnte ich es so gut nachvollziehen. "Du musst dich für nicht, aber auch wirklich für gar nichts entschuldigen. Ich kann gut verstehen wie es dir wohl ergeht, doch nachempfinden kann niemand diesen schmerz, den hat man ganz allein zu tragen", sagte ich nun mit mitfühlenden Worten, während man das funkeln meiner tränen noch leicht erkennen konnte. So sehr ich versuchte sie aufzumuntern, schaffte es der junge mann neben ihr ein wenig mehr. Mit seinem lächeln konnte er mehr ausrichten als ich mit meinen Worten und das war unübersehbar. Der Qualm, der von seiner Zigarette kam störte mich allerdings ein wenig, denn vor meinem Vampir Dasein hatte ich Asthma, eine Lungenerkrankung mit der keines wegs zu spaßen war. Doch war das gerade nebensächlich, denn der Blonden ging es noch immer nicht besser. Was den Weihnachtsmann betraf, fand ich diesen Satz leicht überflüssig, doch merkte man das er es nur gut meinte und mit seinen Worten über sie seele war das auch schnell wieder vergessen. "Da kann ich mich nur anschließen, wir kennen uns kaum, aber ich habe das Gefühl wir sollten dir helfen", lächelte ich ihr aufmunternd zu, nachdem der junge Mann seine Hilfe anbot. Das er ein Hybrid war, hatte ich mir schon gedacht, denn er war kein Vampir, hatte aber was von ihm und der Geruch ließ sein Wolfsdasein in meine Nase steigen. " Rettung?", sah ich sie ein wenig verzweifelt an, ich war zwar Optimistin, doch Rettung gab es wohlmöglich nicht "Wenn ich ehrlich sein soll, denke ich nicht das es für irgendjemanden eine Rettung gibt, aber Erlösung. Mir wurde von einer Hexe mal erzählt, das Geister immer wegen einem bestimmten Grund festgehalten werden. Ob das der wahrheit entspricht, kann ich nur leider nicht sagen", gab ich den beiden zu denken, ohne zu bemerken wie zerschmetternd diese Worte sein mussten. Meine Ehrlichkeit, sie war der Grund für mein Dasein und doch konnte ich nicht lügen. Diese junge Frau hatte so viel mitgemacht, warum sollte ich ihr falsche Hoffnungen machen, auch wenn es mir leid tat....war die Wahrheit, das niemals alles gut würde besser als die Lüge das es bald wie früher wäre. Auf die frage *tötest du Menschen*, wusste ich nicht gleich zu antworten, ja ich hatte bereits getötet, aber nur Menschen wie Vergewaltiger oder Mörder, einen Unschuldigen hatte ich noch nie etwas getan und doch wünschte ich mir ich könnte einfach nein sagen. "Ich.... Ähm, naja ich bin ein Vampir", lächelte ich falsch, während meine Augen sich mit den tränen erfüllten, die ich niemanden zeigen wollte. "Da waren diese Männer, als ich noch ein Mensch war. Sie haben meine 6 Jährige Schwester beraubt, sie haben ihr etwas genommen das ihr niemand mehr zurückgeben konnte und als ich begriff was ich war hab ich alle Männer die ihnen auch nur in dieser tat ähnlich waren getötet.", gab ich ihr mir einem schmerzenden Gesicht zu verstehen. Ich wusste nicht mal warum ich ihr das erzählte, niemand zu vor hatte das aus meinem Mund gehört, außer sie. Sie war offensichtlich etwas besonderes, das bemerkte und spürte man.

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#13

RE: an den Tresen

in Mystic Grill 19.02.2015 19:42
von Declan Malone • 25 Beiträge

Die Brünette versuchte ebenfalls mit allen Mitteln die Stimmung der Fremden hochzubringen und erzählte ebenfalls so einiges, doch egal wie sehr sich Declan auch bemühte, er konnte ihre Worte kaum vernehmen, nahm nur Einzelstücke war. Er befand sich in seinen eigenen Gedanken oder beim festen Blick der Blondhaarigen. Würde man sie beschreiben würde man ihre Schönheit, die sie innerlich zeigte, weit unterschätzen, denn das was er gerade an ihr sah, war viel zu besonders und das bezog er nicht auf ihr Geist-Dasein. Wie konnte es sein das niemals zuvor ihn jemand so eingenommen hatte? Trotz dieser zahlreichen Gedanken, die er an sie verwendete, war er bei klaren Gedanken und ließ sich das kaum anmerken. Es war einfach viel zu früh für alles. Sie selbst freute sich sicher einfach nur endlich wieder beachtet zu werden und das sie ein Geist war, war sicher eine schwierige Geschichte. Doch er und mit Sicherheit auch sie, als auch der Brünetten, waren bereit Hindernisse zu überwinden die sich nun auf der Suche sicher bieten würden. Im Gegensatz zu der Brünetten war Declan gar nicht verblüfft gewesen, als er erfuhr um was es sich bei der Fremden handelte. Es war zwar sehr unerwartet gewesen und doch hatte es ihn nicht überrascht, da nichts unmöglich war. Doch sie birgte so einfach so viele Geheimnisse, dessen sie sich selbst sicher nicht bewusst war. Es wäre Declan fast entgangen, als die Brünette einen kleinen Hinweis auf die Existenz der Fremden beitrug. Es war zwar nicht wirklich hilfreich, da Declan davon ausging, dass es einen Grund geben musste, doch diese Hexe - sie war ein Anhaltspunkt, falls die Brünette noch etwas mit ihr zu tun hatte oder wusste wo sie aufzufinden war. Nicht umsonst sprach man ein Wesen an, was wohl nicht so weit verbreitet war (so jedenfalls hatte er den Eindruck, doch vielleicht hatte er diese Art bisher einfach übersehen. "Hast du noch Kontakt zu der Hexe, weißt du etwas über sie?", wendete sich Declan im diesem Zusammenhang also das erste mal der Brünetten zu. Er selbst hatte nicht sonderlich großen Kontakt zu Hexen, aber vermutlich waren es wirklich diese, die am meisten nützliche Informationen bringen konnten um voran zu kommen, denn selbst Bücher würden nicht immer die Wahrheit erzählen, auch wenn das sein erster Plan war für den nächsten Tag. Das die Brünette allerdings keine Rettung sah, konnte der Hybrid keineswegs nachvollziehen. Es gab vielleicht keine Rettung im Sinne von einer Geisterlösung (auch wenn er da Hoffnung besaß), aber es gab sicher Möglichkeiten einem besseren Leben zu folgen. Auch die Brünette schien nicht nur von einer guten Vergangenheit geprägt zu sein, aber das war in dieser Welt so üblich, dass Declan gar nichts mehr wunderte und er ihre Story nur beiläufig vernahm. Die Blonde selbst wunderte sich wohl genau wie die Brünette auch wie er so an Zuversichtlichkeit besitzen konnte. Er wusste es selbst nicht genau, vielleicht einfach weil er bei ihr alles versuchen würde, nicht aufgeben würde und bisher wussten sie noch gar nichts über ihre Art, aber war das etwas Schlechtes? Es konnte auch etwas Gutes verheißen. Er selbst betrachtete sich selbst mit seiner Art als Hybrid auch mit positiven als auch negativen Eigenschaften. Noch so vieles stand in dieser Welt offen und er war bereit all das zu bestreiten, egal wie schwer die Wege werden würden. Wohl deshalb war er sich auch ziemlich sicher sich irgendwann aus seinem Bann den er an Niklaus besaß befreien zu können. Die Fremde schien ziemlich pessimistisch, was er verstand, aber ihre Worte vernahm er doch mit einem gutmütigen Lächeln. "Wenn du meinst ob ich auch schon mal ein Geist war oder mit denen etwas in Verbindung bringe, dann nein.", schien er sie nun zu enttäuschen, aber sicher erwartete sie nichts anderes. "Es wird immer etwas Neues geben.", gab er den beiden zu denken. "Aber bisherige Erforschungen brachten den menschlichen Stand als auch die der übernatürlichen Wesen zu dem wie es heute ist. Man weiß mittlerweile schon sehr viel. Ich bin mir sicher das du nicht der Erstfall bist.", teilte er ihr nun seine Gedanken mit. Es war ihm wirklich schwer vorzustellen, dass sonst niemand mehr wusste. Okay, vielleicht nicht die Bücher, in denen nur Mythologien standen, und es gab sicher auch immer einen Erstfall - Declan konnte es sich selbst nicht erklären, aber er hatte einfach das Gefühl das da sicher mehr zu finden war, als sie nun alle dachten. Glücklicherweise stellte sich nun der Geist endlich vor, was Declan wirklich sehr wichtig gewesen war. Asuna - das war wirklich ein sehr schöner Name. Er wusste das dieser die Bedeutung tomorrow's green trug und er empfand das irgendwie als passend. Asuna wiederholte er ihren Namen gedanklich und sah sie dabei lächelnd an. Der Name verriet einfach schon, dass sie niemand Normales war, auch wenn ein Name nicht immer von Wichtigkeit trug. "Nun, Asuna.", begann nun der Hybrid ein paar Fragen an sie, sofern sie bereit war und Lust hatte. "Wie hast du deine letzten Monate verbracht? Was ist mit deinen Bedürfnissen gewesen - außer was deine soziale Seite angeht?", wollte Malone in Erfahrung bringen und dann wollte er abwarten, ob sie sich am morgigen Tage darüber Gedanken machen würden und nun anders ihre Zeit verbringen würden oder wie es nun weiterging. Sie spürte keinen Körperkontakt, was nicht abwägig war als Tote, aber besaß sie denn irgendwelche Sehnsüchte, außer die nach Gesellschaft? Alles was er sagen würde, wäre geraten und so fragte er sie lieber direkt. Es war ein komischer Gedanke.




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#14

RE: an den Tresen

in Mystic Grill 22.02.2015 14:30
von Asuna Westwood • 55 Beiträge

Serenas Worte wirkten sich letzten Endes um einiges zermürbender auf mich aus, als sie wahrscheinlich ahnen konnte. Die grausame Wahrheit um die Ohren geschlagen zu bekommen war umso verschlingender, wenn man sich dadurch lediglich in seinen Ängsten bestätigt sah. Am Liebsten hätte ich ihr in meiner vollkommenen Impulsivität forsch dazu geraten, ihre Klappe zu halten. Ich wollte das schlichtweg nicht hören - nein verdammt, ich wollte träumen können!
Doch da ich diesen Ausbruch höchstwahrscheinlich bereut hätte, riss ich mich am Riemen und bemühte mich, ihren Pessimismus - von dem ich zur genüge in mir trug - nicht persönlich zu nehmen. Die Brünette sprach von Erlösung ... dass Geister diese angeblich fanden, sobald sie einem bestimmten Schicksal gefolgt waren. Jedoch hielt sie es für fern aller Vorstellungskraft, dass ich die Welt, so wie ich sie kannte und lieben gelernt hatte, zurück erhalten konnte. Erlöst würde ich mich lediglich dann fühlen können, wenn ich aus diesem verfluchten Albtraum hier aufwachte und das blühende menschliche Leben lebte, das mir schon immer zugestanden hatte.
Ich wollte nichts sehnsüchtiger als endlich für mich zu kämpfen - doch wie, wenn ich weder meinen Feind, noch meine Waffen, noch die Schlacht kannte? Ich trug so viel ungeduldig brodelnden Zorn in mir, doch wusste ich nicht, was damit anzufangen war.
Die naive Stimme in mir bevorzugte es, dem zu folgen, was Declans Augen mir einhauchten - es war, als flüsterten sie mir zu, dass mir Größeres vorher bestimmt war. Das Herz wollte nämlich letzten Endes immer das glauben, woran es am Wenigsten zu leiden hatte ...
Verdenken konnte ich ihr ihre Ansicht hingegen durchaus nicht, doch alles in mir kämpfte dagegen, ihren Worten tatsächliches Gewicht verleihen zu wollen.
Anschließend erzählte Serena uns ihre Story - es ließ sich nur erahnen, auf welche tatsächliche Geschichte sie mit ihren Worten anspielte. Jedoch glaubte ich irgendwie, es erahnen zu können. Ich verurteilte sie nicht dafür, dass sie scheinbar einigen Menschen das Leben genommen hatte. Seit dieser eine Mann den Tod in mein Leben gebracht hatte, wurde ich persönlich von einer Wut vergiftet, die vermutlich dasselbe aus mir gemacht hätte - wären mir überhaupt jegliche Möglichkeiten dazu geblieben, diesem Zorn "Ausdruck" zu verleihen.
"Weißt du, meine Meinung dazu ist ...", setzte ich mit offenem Blick und mitfühlendem Ausdruck an, "wenn man sich unmenschlich verhält, sich dazu beschließt eine Bestie zu sein; dann sollte einem auch nicht länger ein menschliches Schicksal vorher bestimmt sein. Meiner Meinung nach gibt es Seelen, die den Tod verdienen."
Nun erhob Declan seine Stimme - er fragte scheinbar sehr interessiert nach der Hexe, die Serena erwähnt hatte, und kam mir damit zuvor. Womöglich schien besagte Hexe - und ich konnte noch immer kaum realisieren, dass wir hier von einer solchen sprachen - ein wenig mehr über meine Existenz zu wissen als ich es tat. "Ich muss mit ihr reden", dachte ich laut, während meine Stimme von sehr bestimmtem Klang war und mein Blick unmittelbar den Serena's traf, "weißt du denn noch, wo man sie momentan auffinden kann? Oder hast du wenigstens einen Namen für mich?" Meine Augen flehten geradezu danach.
Interessiert folgte ich auch Declans darauffolgenden Worten und genoss die Hoffnung, die aus seiner Stimme sprach. "Declan? Ich bin dir irgendwie dankbar ... dafür, dass du so bist, wie du bist", gab ich ein wenig verlegen von mir preis und brachte parallel dazu ein kleines Lächeln zustande. Hätte ich ihn doch nur kennen gelernt, als ich noch lebendig war - vielleicht wäre mein Schicksal dann ganz anders verlaufen - ja, ich hatte schon immer eine blühende Fantasie ...
Mit seiner schlussendlichen Frage konnte ich hingegen nicht allzu viel anfangen - welche Bedürfnisse sollten einem Wesen wie mir denn noch offen bleiben? "Es fällt mir schwer, auf deine Frage Antwort zu geben. Ich sehne mich nach den selben Dingen, wie ein Mensch es tut ..."



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#15

RE: an den Tresen

in Mystic Grill 23.02.2015 18:44
von Serena • 21 Beiträge

Natürlich bekam ich mit, das Declan nur Augen für Asuna hatte, was ich ihm aber keines falls übel nehmen konnte. Eifersucht kam allerdings nicht auf, denn nach allen was sie durch machen musste hatte sie es verdient jemanden zu finden, der sie so ansah wie Declan es tat. Ich konnte meine Freude für sie kaum verbergen und so wie ich für ein paar Sekunden lächelte bekam das auch sicher jemand mit. Wenn Declan sie jetzt schon so anschaute, wo er sie doch kaum kannte, wie würde er sie dann ansehen, wenn er sie kannte. Schließlich war Asuna laut meiner Intuition ein wundervoller Mensch *Geist*, oder wie auch immer. Obwohl ich nicht damit rechnete von Declan nur ein Wort zu hören, das an mich gerichtet war, fragte er mich doch ausgerechnet nach *der Hexe* wie er sie nannte. "Und ob ich etwas über sie weiss.....", meinte ich schwer und atmete tief ein um weiter zu sprechen. "Sie war meine Schwester, aber ich....",brachte ich leise hervor während mein schweres schlucken nicht zu überhören war. "Sie ist tot", hackte ich dann schnell raus und drückte die Tränen zurück. Um diese Worte heraus zu bekommen brauchte ich viel Kraft, wo die beiden wahrscheinlich wegen des Anhaltspunktes trauern würden, trauerte ich nach unendlich langer zeit noch immer um meine Schwester, die auf tragische weise ermordet wurde. Als ich bemerkte wie Asuna meine Worte verletzten, taten sie mir auch schon leid und ich entschuldigte mich. "Es tut mir leid, ich wollte es nicht noch schlimmer machen, aber vielleicht gibt es da noch etwas", viel mir im passenden Moment ein. "Sie meinte nämlich auch, das es Geister gibt die festgehalten werden und die Möglichkeit bestünde sie ins leben zurück zu holen Ob all das wahr ist, kann ich euch allerdings nicht genau sagen, sie hatte mir diese Sachen als Geschichte erzählt und mir vor meiner Verwandlung gesagt, das manche Geschichten keine waren.", versuchte ich mit Optimismus auszudrücken, auch wenn es mir schwer viel. Nach meiner Aussage über die Menschen, denen ich das leben nahm, erwartete ich trotzdem, eine abfällige, wenn nicht sogar veränstigte Reaktion. Die ich nicht bekam, sie drückte so was wie verständniss aus, was mich ziemlich irritierte, da ich mit Ablehnung rechnete. Und außer einem irritierten Blick, konnte ich auch kaum etwas zu ihrer Meinung beifügen.

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